Berlin (dts) – Die Schleuser-Kriminalität in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr enorm angestiegen. Bis zum 8. September wurden in diesem Jahr nach Angaben des Bundesinnenministeriums 2336 Schleuser festgenommen, berichtet die Zeitung „Bild am Sonntag“. Dies entspricht einer Steigerung zum Vorjahreszeitraum um 40 Prozent.
Die meisten der festgenommenen Schleuser kämen aus Ungarn (256), Rumänien (207), Syrien (184), Bulgarien (116) und Serbien (113). Angesichts der deutlich gestiegenen Zahl an Festnahmen forderte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), alles zu tun, um gegen die organisierte Schleuser-Kriminalität vorzugehen. De Maizière sagte der Zeitung „Bild am Sonntag“: „Spätestens nach dem schrecklichen Erstickungstod der Menschen in dem Kühllaster in Österreich muss jedem klar sein, dass die Schleuser auf menschenverachtende Weise Profit über menschliches Leben stellen. Wir müssen national wie international alles unternehmen, um vor allem auch die Drahtzieher zur Verantwortung zu ziehen und deren übelste Machenschaften unterbinden.“ Auch CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer verurteilte das Geschäft der Schleuser: „Wer Menschen in Transporter einschweißt, muss die ganze Härte des Gesetzes spüren. Das sind mehrfache Mörder“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Nach Angaben von Thomas Schweikl, Sprecher der Bundespolizeiinspektion in Freyung (Bayern), werden derzeit „immer noch zwischen fünf und zehn Schleuser am Tag“ festgenommen.