Brüssel (dts) – Die Staats- und Regierungschefs der Euro-Zone haben eine Einigung im griechischen Schuldendrama erzielt. Das teilte der belgische Ministerpräsident Charles Michel auf Twitter mit, ohne nähere Angaben zu der erreichten Einigung zu machen. Auch Luxemburgs Premierminister Xavier Bettel schrieb auf Twitter, dass eine Einigung erzielt worden sei.
EU-Ratspräsident Donald Tusk teilte mit, dass eine einstimmige Vereinbarung erreicht wurde. Demnach sei man sich einig darüber, dass es ein Programm des Euro-Rettungsschirms ESM für Griechenland geben solle, das ernsthafte Reformen und finanzielle Unterstützung für Athen vorsehe. Die Chefs der Euro-Zone hatten seit Sonntagnachmittag 16 Uhr darüber beraten, ob Verhandlungen über ein neues Rettungsprogramm für Griechenland aufgenommen werden sollen. Immer wieder waren Kanzlerin Merkel, Frankreichs Präsident Hollande, der griechische Premier Tsipras und EU-Ratspräsident Tusk in kleiner Runde zusammengekommen. Derweil machten unter dem Hashtag #ThisIsACoup – zu Deutsch „Das ist ein Staatsstreich“ – Kritiker der Gläubiger in sozialen Netzwerken ihrem Unmut Luft. Nach ihrer Ansicht gehen die Forderungen an Griechenland viel zu weit. Der Präsident des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, meldete sich am Montag in der „Bild-Zeitung“ zu Wort. Der Finanzbedarf Griechenlands sei höher, als zuletzt kolportiert. Vermutlich benötige Griechenland wie in den letzten Jahren etwa 50 Milliarden Euro pro Jahr.