Essen – Die FDP-Fraktion im NRW-Landtag hat sich für eine weitgehendere Lockerung der Corona-Quarantäneregeln ausgesprochen.
„Ich würde mir persönlich noch mehr Mut wünschen. Wer symptomfrei ist, sollte sich bereits nach drei Tagen freitesten können“, sagte Fraktionschef Christof Rasche der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). Dies sei ein Mittelweg zwischen den im europäischen Vergleich sehr strengen deutschen Regeln und der in einigen Ländern bereits geltenden Praxis, auf Quarantäne zu verzichten.
„Über nächste Schritte bis zur völligen Aufhebung der Quarantäneregeln sollten wir zügig sprechen und die Entwicklung auch in den Nachbarländern aufmerksam beobachten“, forderte Rasche weiter. Das Bundesgesundheitsministerium hat den Ländern vorgeschlagen, die Dauer der Absonderungen generell auf fünf Tage zu verkürzen. Zudem soll Infizierten empfohlen werden, freiwillig Kontakte zu reduzieren und nach fünf Tagen wiederholt Tests zu machen.
Bislang dauert die Isolation in der Regel zehn Tage und kann mit einem negativen Test frühestens nach sieben Tagen beendet werden. Dies hatte trotz oftmals milder Krankheitsverläufe zu erheblichen Personalausfällen auch in der kritischen Infrastruktur geführt. Rasche lobte, dass sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und das Robert-Koch-Institut (RKI) nun neu positionierten: „Es ist gut, dass sich Gesundheitsminister Lauterbach und das RKI bei der Quarantäne bewegen.“
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