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Türkei beginnt Gespräche mit Russland über neue Charge von S-400-Raketen

Der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu gab bekannt, dass sein Land Gespräche über den Kauf einer neuen Charge von S-400-Raketenabwehrsystemen aus russischer Produktion aufgenommen hat.

Am 29. März 2019 traf Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu mit dem Außenminister der Russischen Föderation, Sergej Lawrow, zum 7. Treffen der Gemeinsamen Strategischen Planungsgruppe in Antalya zusammen. (Archivfoto: MFA)
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Ankara – Der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu gab bekannt, dass sein Land Gespräche über den Kauf einer neuen Charge von S-400-Raketenabwehrsystemen aus russischer Produktion aufgenommen hat.

Die türkischen Behörden, einschließlich des Verteidigungsministeriums, erörterten derzeit den Kauf. Gleichzeitig kritisierte Cavusoglu die Position der USA zu dem Geschäft und wies darauf hin, dass Ankara das Raketensystem brauche.

„Wenn die Vereinigten Staaten wollen, dass die Türkei Waffen von ihnen kauft, sollten sie diese zu vernünftigen Preisen und mit besseren Bedingungen anbieten“, so Cavusoglu.

Bereits im vergangenen Monat habe er dem US-Außenminister Antony Blinken erklärt, dass der Kauf des russischen Raketenabwehrsystems durch Ankara „eine beschlossene Sache“ sei.

„Sie (die Amerikaner) sind in jeder Hinsicht gegen Lieferungen des russischen Raketensystems S-400 in jedes Land. Insbesondere haben sie Probleme mit der Türkei. Das wissen wir alle. Gott sei Dank, unsere türkischen Partner bleiben standfest und verstehen, dass dies eine Frage ihrer nationalen Sicherheit ist. Ich glaube, wir werden weitermachen“, sagte Dmitry Shugaev, Leiter des russischen Staatsdienstes für militärisch-technische Zusammenarbeit im März.

Washington lehnt Kauf der S-400 ab

Washington lehnte die Übernahme des russischen Fliegerabwehrsystems durch die Türkei entschieden ab und suspendierte die Türkei von ihrem Hi-Tech-Kampfjetprogramm F-35, da die S-400 eine Bedrohung für die Stealth-Kampfjets darstelle. Die US-Regierung hatte Ankara auch davor gewarnt, dass es US-Sanktionen nach dem Countering America’s Adversaries Through Sanctions Act riskiert, wenn das S-400-System aktiviert wird.

Die Türkei besteht darauf, dass sie gezwungen wurde, das russische System zu kaufen, nachdem Washington sich geweigert hatte, ihm das US-Patriot-System zu verkaufen.

Ausschluss aus dem F-35-Programm

Nachdem die Bundesregierung im August 2015 den Abzug der deutschen Patriot-Abwehrraketen aus der Türkei angekündigt hatte, gab Ankara 2017 den Kauf des russischen System S-400 bekannt. Die USA haben dieses Vorhaben Ankaras scharf verurteilt und ihren NATO-Partner im Juli aus dem gemeinsamen F-35-Entwicklungsprogramm ausgeschlossen.

Die Türkei ist Mitentwickler und Lieferant von  etwa 900 Bauteilen. Schon sehr bald müssten türkische Soldaten, die an dem Projekt mitarbeiten, die USA verlassen. Spätestens im März 2020 soll der Ausschluss der Türkei abgeschlossen sein.

Das Boden-Luft-Raketenabwehrsystem S-400 ist eines der weltweit modernsten Verteidigungssysteme. Es kann 72 Raketen gleichzeitig abfeuern und taktische und ballistische Ziele aus einer Entfernung von 5 bis 60 Kilometern und einer Höhe von 2 bis 27 Kilometern zerstören.

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