Washington – Der amerikanische Präsident Donald Trump warnte seine Bürger in einem Interview auf Fox News davor, bei den kommenden Präsidentschaftswahlen für seinen demokratischen Konkurrenten Joe Biden zu stimmen.
Er habe keine Erfahrungen im Ausland und wäre nicht in der Lage, sich gegen die „Weltklasse-Schachspieler“ zu behaupten, die andere Länder regierten.
„Sie haben es hier mit Menschen zu tun, die sehr scharfsinnig sind. Sie haben es mit Weltklasse-Schachspielern in den Führungspositionen dieser Länder zu tun. Ich kenne sie alle. Wir arbeiten sehr gut mit ihnen. Mit allen. Erdogan etwa“, so Trump. Die Wähler dürften nicht für einen Präsidenten stimmen, der sich aus Angst nicht mehr aus dem Keller traue, da er nicht mehr länger sprechen kann.
Trump spielte mit seinen Äußerungen auf die kürzlich in der Türkei bekannt gewordene Rede Bidens im US-Fernsehen an. In dem Interview sicherte der Präsidentschaftsbewerber im Falle seiner Wahl der türkischen Opposition vollste Unterstützung und Solidarität bei der Ablösung Erdogans zu. Er bezeichnete den türkischen Präsidenten als Autokraten.
Man müsse in Bezug auf Erdogan einen ganz anderen Ansatz verfolgen, so Biden im Gespräch mit der New York Times. Die USA sollten die Opposition fördern, damit sie in der Lage sei, „zu übernehmen und Erdoan zu besiegen. Nicht durch einen Putsch, nicht durch einen Putsch, aber durch einen Wahlprozess“, sagte Biden demnach.
Die türkische Regierung verurteilten die Äußerungen Bidens daraufhin aufs Schärfste. Die Äußerungen spiegelten eine „interventionistische Haltung“ wider, so Erdogans Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun. „Die Zeiten, in denen die Türkei herumkommandiert werden konnte, sind vorbei“. Wer das versuche, „werde den Preis dafür bezahlen“. Auch für die türkische Opposition kommt das Auftauchen des Videos ungelegen. Mehrere Vertreter der wichtigsten Oppositionspartei CHP distanzierten sich am Wochenende von Bidens Äußerungen und forderten „Respekt für die Souveränität der Türkei“. Erdogan beschuldigt seine Gegner regelmäßig, vom Ausland finanziert zu werden.
Erdogan hört auf mich
Die Staats- und Regierungschefs der Welt suchten beim Thema Erdogan immer wieder die Hilfe Trumps, so der US-Präsident im Fox-Interview. Der türkische Staatschef höre nur auf ihn. Um welche Politiker es sich handelt verriet er jedoch nicht.
„‚Sie sind der einzige, auf den er hören wird. Er hört nicht auf uns. Sie sind der Einzige“, zitiert Trump die Staatschefs.
Trump: „Ich fragte: ‚Ist das wegen der Vereinigten Staaten?‘ Sie sagten: ‚Nein, das ist ihretwegen. Das ist wegen Ihrer Persönlichkeit. Sie sind der Einzige, auf den er hören wird“.
„Ich sage das nicht gerne öffentlich, aber es ist zufällig wahr. Ich verstehe mich mit ihm und er hört zu“, so Trump weiter.