„In Deutschland leben fast drei Millionen Türken. Es ist das demokratische Recht dieser Menschen, dass sie im Wahlkampf von Politikern aller türkischen Parteien über deren Ziele und Ideen informiert werden“, sagte Akdag in einem Gespräch mit der „Welt“ am heutigen Montag.
Es sei die Pflicht türkischer Politiker, in Deutschland aufzutreten und ihre Landsleute über die politischen Ziele der Parteien zu informieren, so Akdag weiter.
Die türkische Regierung verstehe nicht, warum Wahlkampfauftritte in Deutschland jahrelang möglich waren und jetzt „plötzlich alles anders“ sein sollte.
Seit Mitte 2017 sind als Reaktion auf den Streit über Wahlkampfauftritte im Vorfeld des türkischen Verfassungsreferendums Wahlkampfauftritte von Politikern aus Nicht-EU-Staaten grundsätzlich verboten.
Der türkische Staatspräsident Erdogan trat aus diesem Grund am gestrigen Sonntag in der bosnischen Hauptstadt Sarajewo vor Tausenden Anhängern aus ganz Europa auf.
Bosnische Behörden sprechen von 15.000 Besuchern. Laut Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) seien mehr als 30.000 Auslandstürken nach Sarajevo angereist, mindestens 8.000 davon sollen aus Deutschland mit Bussen gekommen sein.
Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in der Türkei
Erdogan hatte im April überraschend vorgezogene Parlaments- und Präsidentschaftswahlen angekündigt. Diese sollen nun am 24. Juni stattfinden und nicht wie ursprünglich geplant im November 2019. Devlet Bahceli, Vorsitzender der Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP), hatte sich bereits vor Erdogans Ankündigung dafür ausgesprochen, die Wahlen vorzuziehen.
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„Ich war so aufgeregt wie bei der Geburt meines Sohnes“, so der Kemptener Boxer bei einem Gespräch mit NEX24 nach seiner Begegnung mit dem türkischen Staatsführer. Er sei sehr glücklich, Erdogan endlich getroffen zu haben.