Köln (ots) – Die Betrugsermittlungen gegen eine Bande, die mit einem Netzwerk von Schlüsseldienstfirmen bundesweit Kunden betrogen haben soll, weiten sich aus. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ unter Berufung auf Justizkreise berichtet, lässt die zuständige Staatsanwaltschaft in Kleve inzwischen mehr als 1000 Fälle auswerten, in denen überteuert abgerechnet worden sein soll.
Von Landshut über München und Augsburg bis in den Bremer Raum, von Köln, Düsseldorf und dem Ruhrgebiet bis nach Görlitz, Chemnitz und Dresden soll die Betrugsmasche gereicht haben. Selbst die Kreispolizeibehörde in Wesel soll bei Türöffnungen von der „Schlüsseldienst-Mafia“ abgezockt worden sein, berichtet die Zeitung.
Die Strafverfolger werfen zwei Geschäftsleuten aus dem niederrheinischen Geldern bandenmäßigen Betrug und Wucher von mindestens einer halben Million Euro vor. Ein 57 Jahre alter Kaufmann und sein 37 Jahre alter mutmaßlicher Komplize sollen den bundesweiten Schwindel über die „Deutsche Schlüsseldienst Zentrale“ (DSZ), ein Firmengeflecht mit knapp 300 Monteuren, in Geldern und Düsseldorf gesteuert haben.
Den Ermittlungen zufolge sollen betrügerische Monteure bis zu 1500 Euro für Noteinsätze kassiert, die Margen im Schnitt 200 bis 600 Euro über den ortsüblichen Preisen gelegen haben.
Hinzu kommen mutmaßlicher Sozialversicherungs- und Steuerbetrug in zweistelliger Millionenhöhe. Etliche beschuldigte Monteure belasten die inzwischen inhaftierten mutmaßlichen Bandenchefs.
Deren Anwälte bestreiten die Vorwürfe, sind aber mit Haftbeschwerden bereits mehrfach gescheitert.