Berlin (ots) – Der Jugendrichter Andreas Müller hat sich dafür ausgesprochen, dass die Politik nach der Bundestagswahl Cannabis legalisiert. „Es gibt keine Argumente mehr für eine Prohibition“, sagte der Richter am Amtsgericht Bernau bei Berlin der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „neues deutschland“.
„Insbesondere die Theorie, dass Cannabis eine Einstiegsdroge sei, wird weltweit von keinem Wissenschaftler mehr vertreten“, so Müller.
Sowohl die FPD als auch die Linkspartei und die Grünen setzen sich für eine begrenzte Legalisierung von Cannabis ein. „Auch bei den Konservativen gibt es mittlerweile trotz allen Geschreis gegen das Kiffen viele Tendenzen, die in Richtung kontrollierte Freigabe gehen“, betonte Müller. Einen Meilenstein hin zur Legalisierung habe die CSU-Politikerin und Drogenbeauftragte Marlene Mortler gesetzt:
„Durch die Aufnahme von Cannabis als Medizin hat die Pflanze das Odium des schrecklichen Rauschgifts verloren“, betonte der Jurist Müller.
Als Jugendrichter habe er oft mit psychotischen Jugendlichen zu tun, die auch zu viel gekifft hätten. „Um die hätte man sich viel früher kümmern müssen und können“, so Müller. „Dies hat jedoch das Strafrecht verhindert, weil sie nicht frei und offen über ihre Probleme erzählen konnten.“