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Währungsstrategen: Schwache Lira wird türkische Exporte beflügeln

Der Senior Currency Strategist von DailyFX, Christopher Vecchio, vertritt die Auffassung, dass eine schwächere Lira dazu beitragen werde, die Wettbewerbsfähigkeit der türkischen Exporteure zu steigern.

(Symbolfoto: AA)
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Istanbul (nex) – Die Türkei kann ihre schwächelnde Währung durch die Steigerung der Exporte in einen Vorteil ummünzen. Diese These haben führende Experten in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Anadolu vertreten.

Die Türkische Lira verlor in der vergangenen Woche zehn Prozent und verzeichnete damit unter den Schwellenlandwährungen den größten Werteverlust gegenüber dem US-Dollar.

„Die Türkei kann von einer schwächeren Währung profitieren, da diese sie bei den Exporten unterstützen würde“, erklärt Mayra Rodriguez Valladares, die führende Geschäftsleiterin des in New York ansässigen Finanzberatungs- und Forschungsunternehmens MRV.

„Wenn Sie versuchen, türkische Fertigware zu verkaufen, dann ist das für die Exporteure großartig“, so Valladares weiter.

Der Senior Currency Strategist von DailyFX, Christopher Vecchio, vertritt die Auffassung, dass eine schwächere Lira dazu beitragen werde, die Wettbewerbsfähigkeit der türkischen Exporteure zu steigern.

„In nächster Zeit sollte die Lira weiterschwächeln, damit die türkischen Exporteure wettbewerbsfähig bleiben“, erklärt er.

Die türkische Zentralbank habe das nötige Werkzeug, um den Fall der Lira zu stemmen, betont der türkische Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci am heutigen Freitag.

Die Zentralbank sei frei, so zu handeln, wie sie es für angemessen halte, erklärte er. „Die Hände und Füße der Zentralbank sind nicht gebunden, sie hat viele Instrumente“, unterstrich er gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu.

Der US-Dollar erreichte in den ersten zehn Tagen des neuen Jahres Spitzenwerte von bis zu 3,93 TL. Er fiel anschließend auf 3,75 TL, als die Zentralbank die Reduzierung der Liquidität der Währung zur Steigerung ihres Wertes ankündigte.

Die Bank hat zuvor den Mindestreservesatz für die ausländischen Währungsreserven der Banken gesenkt, um so weitere 5,1 Milliarden US-Dollar zur Unterstützung der Türkischen Lira zur Verfügung zu stellen.

Zeybekci wies auch darauf hin, dass die aktuelle Volatilität der Währung die Wirtschaft nicht bedrohe, da sie die solide Basis der Wirtschaft widerspiegele.

„Wir sind davon überzeugt, dass dies für die Türkei kein Risiko darstellt“, unterstrich er.