Eine riesige Werftanlage, vermutlich die älteste der Welt, wurde auf der Insel Dana im Distrikt Silifke der südtürkischen Provinz Mersin entdeckt.
Wie die englischsprachige Tageszeitung Hurriyet Daily News berichtet, gehen Experten davon aus, dass die Schiffswerft mit ihren rund 270 Hellingen Licht in das 400-jährige „Dunkle Zeitalter“ (12.-8. Jh. v. Chr.) des Mittelmeerraums bringen könnte.
„Das ist einzigartig auf der Welt“, erklärte Hakan Öniz, der Leiter des Instituts für Archäologie der Selcuk Universität in Silifke, und fügte hinzu: „Dies ist die archäologisch nachweisbar größte Schiffswerft der Welt.“
Öniz beschrieb, wie sie sich 2015 mit den Unterwasserarbeiten an der Küste von Mersin auf die Suche nach Artefakten machten und die Tauchverbotszonen, vor allem in Silifke, überprüften.
Dabei hätten die Forscher festgestellt, dass es auch archäologische Wracks in der Gegend gab. „Aber das Aufregendste an der ganzen Sache war für uns ein Eisensporn, den wir in 35 Meter Tiefe gefunden hatten und der in der Antike auf Kriegsschiffen als Waffe zum Einsatz kam“, fuhr er fort. Ein solcher Eisensporn sei weltweit zum ersten Mal entdeckt worden, betonte er.
So seien sie überrascht gewesen, als sie im vergangenen Jahr Dutzende Hellinge im nördlichen Teil der Insel entdeckt hätten, so der Archäologe weiter. Die Untersuchung der Funde zur Bestimmung des genauen Alters dauerten noch an.
„Während der Arbeiten in diesem Jahr gruben wir auch eine Riesenwerft aus, auf der 274 Schiffe gleichzeitig gebaut werden konnten“, erzählte Öniz. „Das ist einzigartig auf der Welt. Wir sind noch dabei, das Alter zu bestimmen. Es ist aber höchstwahrscheinlich die älteste Schiffswerft der Welt. Wir vermuten, dass sie etwa 1.200 v. Chr., in der späten Bronzezeit also, genutzt wurde.“