Ankara (nex/aa) – Ali Abdulaziz, der Chef der Islamischen Bewegung der in der halbautonomen kurdischen Region im Nordirak gelegenen Stadt Erfan, glaubt, dass die Türkei gestärkt aus dem Putschversuch hervorgehen wird.
In dem am heutigen Dienstag veröffentlichen Interview mit der Nachrichtenagentur Anadolu lobte Abdulaziz die Rolle des türkischen Volkes bei der Vereitelung des im vergangenen Monat durchgeführten Putschversuch und bei der Wahrung der Demokratie.
Nach Abdulaziz‘ Worten manifestierte sich der politische Fortschritt der Türkei in der am vergangenen Sonntag abgehaltenen „Großkundgebung für die Demokratie und Märtyrer“ in Istanbul, an der neben den Vertretern der Regierungspartei AKP auch die Vorsitzenden der beiden großen Oppositionsparteien teilnahmen. Die Türkei habe in den vergangener Jahren unter der AKP-Regierung ernstzunehmende Schritte zur Lösung ihrer Probleme und Stärkung der Wirtschaft unternommen habe, so Abdulaziz weiter.
Abdulaziz betonte, dass in der Post-Putsch-Ära der Türkei das Schreckensszenario der Machtübernahme durch das Militär nicht mehr länger eine Bedrohung für den demokratischen politischen Prozess darstellen werde.
Über die politische Situation in der nordkurdischen Region sagte Abdulaziz, es gebe Bestrebungen, eine Allianz der kurdischen islamischen Parteien zu bilden, zu der die Islamische Union Kurdistan, die Islamische Bewegung Kurdistan sowie die Islamische Gruppe Kurdistan gehörten.
Den Vorschlag einer politischen Allianz zwischen den Parteien machte erstmals der Vorsitzende der Islamischen Union Kurdistan, Salaheddine Bahaaeddin, der, so Abdulaziz, bereits begonnen habe, Treffen mit den Chefs der anderen islamischen Parteien abzuhalten.
Diese Bewegung, betonte er, habe die Vereinigung der Ränge und Positionen der regionalen Parteien zum Ziel.
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