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Israelische NGO: Rabbi fordert Vergiftung palästinensischen Wassers

Das Gutachten eines Rabbis erlaube jüdischen Siedlern, die Wasserquellen in palästinensischen Dörfern und Städten zu vergiften.

(Foto: AA)
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Jerusalem (nex) – Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) hat die angebliche Erlaubnis eines jüdischen Rabbis gegenüber Siedlern, Wasserquellen in palästinensischen Gebieten im besetzten Westjordanland zu vergiften, als einen „Mordauftrag“ bezeichnet.

Ein vermeintlicher Rabbi Shlomo Mlma, der Vorsitzende des Rabbinerrats der Siedlungen im Westjordanland sein soll, habe demnach ein Gutachten veröffentlicht, in dem er jüdischen Siedlern die Erlaubnis erteilt haben soll, das Wasser in palästinensischen Dörfern und Städten im Westjordanland zu vergiften.

Nach Angaben der israelischen Nichtregierungsorganisation „Breaking the Silence“ sei es das Ziel dieses Aufrufs, die Palästinenser zum Verlassen ihrer Dörfer zu bewegen und den Weg für die Siedler zu ebnen, das Land der Palästinenser zu übernehmen.

„Dies ist ein Aufruf und Anstiftung zum Mord an den Palästinensern“, erklärte Wasil Abu Youssef, Mitglied des PLO-Exekutivausschusses gegenüber Medien und fügte hinzu, dass solche Gutachten von jüdischen Rabbis „beweisen, dass Israel kein echter Friedenspartner ist.“

„Dutzende ähnlicher Aussagen wurden von Rabbis bereits gemacht, die dazu aufriefen, Palästinenser zu töten, ihr Land und Ackerland zu stehlen und ihr Eigentum zu zerstören“, fuhr Abu Youssef fort.

Die PLO erklärte in einem Statement, dass das Gutachten des Rabbis die Siedler dazu ermutige, Anschläge auf Palästinenser zu verüben.

„Hunderte Zwischenfälle gegen palästinensische Einwohner infolge derartiger rassistischer Gutachten sind dokumentiert”, heißt es in dem von der nationalen Behörde für die Verteidigung des Landes herausgebrachten Statement weiter.

Die Jerusalem Post schreibt hingegen, es handle sich bei dem Bericht um die Wiederbelebung alter antisemitischer Mythen des europäischen Mittelalters, in den Juden bereits als vermeintliche „Brunnenvergifter” dargestellt worden seien.

Der erwähnte Rabbiner existiere gar nicht, in der Berichterstattung eines Hamas-Portals sei ein Bild des Parlamentsabgeordneten Yisrael Eichler als jenes des angeblichen Geistlichen verwendet worden.

Nach internationalem Recht sind das Westjordanland und Ostjerusalem besetzte Gebiete; sämtliche jüdische Siedlungen, die in diesem Gebiet errichtet wurden, seien demnach illegal.

Etwa 500 000 jüdische Siedler leben gegenwärtig in mehr als 100 rein jüdischen Siedlungen, die seit der Besetzung des Westjordanlands und Ostjerusalems im Jahre 1967 durch Israel gebaut wurden.

Die Palästinenser verlangen diese Gebiete und den Gazastreifen für die Gründung des Staates Palästina.

Palästinensische Verhandlungsführer bestehen des Weiteren darauf, dass der Bau jüdischer Siedlungen auf palästinensischem Boden aufhören müsse, bevor ein umfassendes Friedensabkommen erreicht werden könne.