Kilis (nex) – Mindestens zwei Personen wurden lokalen Behörden zufolge getötet, als am Dienstagnachmittag Projektile von syrischem Territorium aus abgefeuerter Raketen die südosttürkische Grenzprovinz Kilis trafen. Türkischen Behörden zufolge sollen Teile von acht Katjuscha-Raketen, die von der syrischen Seite der Grenze aus abgefeuert worden seien, in einer Gegend hinter dem Gebäude des staatlichen Krankenhauses von Kilis, namentlich dem Wohnviertel Kazim Karabekir, eingeschlagen sein. Dabei sei eine Person so schwer verletzt worden, dass sie später im Krankenhaus starb. Auch zwei Kinder, die in einem Auto mitgefahren seien, seien auf einer Ausfahrtsstraße von Kilis durch Schrapnellteile getroffen worden. Eines der Kinder (4) soll nach Angaben des Gouverneurs von Kilis ebenfalls im Krankenhaus gestorben sein.
Infolge der Ereignisse wurden Polizeieinheiten in die Gegend verlegt und die Bewohner dazu aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen. Seit Beginn des syrischen Bürgerkrieges waren türkische Grenzstädte wie das fünf Kilometer von Syrien entfernte Kilis immer wieder zum Ziel von Artilleriefeuer geworden. Die türkische Armee antwortete darauf im Regelfall mit Vergeltungsschlägen, so auch diesmal, wo die Streitkräfte mit schwerem Granatfeuer auf Ziele der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) reagiert haben. Die Raketen- und Granatenteile, die Kilis getroffen hatten, sollen von einem Daesh-kontrollierten Territorium gekommen sein. Trotz des seit zwei Wochen in Kraft befindlichen Waffenstillstandes wird in vereinzelten Regionen Syriens weitergekämpft.