Ankara (nex) – Das Türkische Außenministerium hat am Mittwoche der Opfer des rassistischen Brandanschlags von Solingen im Jahr 1993 gedacht. Das Außenministerium der Türkei hat heute der fünf Toten gedacht, die eine türkische Familie in Solingen im Jahr 1993 aufgrund eines rassistisch motivierten Brandanschlags zu beklagen hatte.
Das Ministerium teilte in einer schriftlichen Stellungnahme mit, dass die Erinnerung an dieses Verbrechen im türkischen Volkes weiterhin lebendig sei.
„Wir hoffen, dass sich Tragödien wie die des Massakers von Solingen nicht wiederholen werden“. Das Außenministerium der Türkei ruft in diesem Zusammenhang explizit Politiker und Medienvertreter dazu auf, sich keiner diskriminierender Diskurse zu bedienen und, statt auf weitere Spaltung hinzuarbeiten, verstärkt auf verbindende Elemente zu setzen.
Ankara lobte zudem die Entscheidung des Landes Nordrhein-Westfalen, einen mit 10 000 Euro dotierten Preis nach Mevlüde Genc benannt zu haben, der für besondere Verdienste, um Toleranz, Versöhnung zwischen den Kulturen und um das friedliche Miteinander der Religionen, verliehen wird.
Am 29. Mai 1993 hatten vier Täter das Haus der türkischstämmigen Familie Genc in Solingen, Nordrhein-Westfalen in Brand gesetzt und damit fünf Menschen getötet sowie weitere 14 verletzt. Ein Teil der Täter stammte aus der unmittelbaren Nachbarschaft.
Mevlüde-Genç-Medaille
Die Landesregierung hat die Mevlüde-Genç-Medaille am 18. Dezember 2018 für besondere Verdienste um Toleranz, Versöhnung zwischen den Kulturen und um das friedliche Miteinander der Religionen gestiftet. Der Name geht zurück auf Mevlüde Genç. Sie und ihr Mann Durmuş Genç verloren zwei Töchter, zwei Enkelkinder und eine Nichte, als in der Nacht des 29. Mai 1993 vier Jugendliche Brandsätze in das Haus der Familie Genç in der Unteren Wernerstraßen in Solingen warfen. 17 Familienmitglieder wurden bei der Tat mit rechtsextremen Hintergrund zum Teil sehr schwer verletzt und leiden noch heute an den Folgen.
Die Mevlüde-Genç-Medaille wird durch den Ministerpräsidenten an Einzelpersonen oder Gruppen verliehen, die sich in ihrem Engagement um den Dialog zwischen den Religionen und Kulturen, Toleranz und Versöhnung besonders hervortun. Neben der Medaille und dem Preisgeld von 10.000 Euro erhalten die Preisträger eine Urkunde.