Bonn – Mit Krimi-Büchern über Katzen wurde er international bekannt, jetzt hat das Amtsgericht Bonn den Islamkritiker und Autor Akif Pirinçci wegen Volksverhetzung zu neun Monaten Haft verurteilt – ohne Bewährung.
Mit dem Urteil ging der Richter deutlich über das geforderte Strafmaß der Staatsanwaltschaft hinaus. Die Anklage hatte sieben Monate Haft ohne Bewährung gefordert.
Es geht um einen anderthalb Jahre alten Text. Der 64-Jährige hatte sich in einem Blogeintrag feindselig über Migranten geäußert.
Wie der WDR berichtet, schreibt Pirinçci in dem Text über Migranten und stellt laut Anklage ohne Belege Behauptungen über angebliche Straftaten auf. Pirinçci schreibt von „Muslimen und Afros“, die in den Jahren 2015 und 2016 als „Schmarotzer“ nach Deutschland gekommen seien und sich „mikrobenartig immer weiter vermehren“ würden. Außerdem unterstellte er, sie wären für eine „bis heute nicht abreißende Serie bestialischer Verbrechen vor allem an Frauen“ verantwortlich.
Das Urteil sei „Schwachsinn“, betont Pirinçci gegenüber der Jungen Freiheit. „Es ging in dem Text überhaupt nicht um Migranten.“ Tatsächlich beschreibe der Text, daß die politische Linke die Figur des Rechten als Gegner benötige, um von eigenen Problemen abzulenken, berichtet JF weiter.
Pirinçci, 1959 in Istanbul geboren, war 1969 mit seiner Familie nach Deutschland gezogen und in der Eifel aufgewachsen. Von 1989 an wurde er mit Krimis bekannt, in denen Katzen die Hauptrolle spielten. Die Romane verkauften sich millionenfach, wurden in viele Sprachen übersetzt und verfilmt.
In den vergangenen Jahren ist Pirinçci jedoch vor allem mit rechtspopulistischen und islamfeindlichen Äußerungen aufgefallen.