Ankara – Laut einer aktuellen Umfrage finden rund 64 Prozent der türkischen Bürger die Verurteilung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu „nicht fair“.
İmamoğlu wurde wegen Beleidigung von Mitgliedern des Obersten Wahlrats der Türkei (YSK) zu zwei Jahren und sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Das Gericht verhängte außerdem ein politisches Verbot gegen ihn.
Rund 64 Prozent der türkischen Bürger finden die Verurteilung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu „nicht fair“, so eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Türkiye Raporu (Türkei Report). Der Direktor des Türkiye Raporu, Can Selçuki, teilte die Ergebnisse der Umfrage mit.
15 Aralık günü gerçekleştirdiğimiz „İmamoğlu yargı kararına bakış“ anketinin sonuçlarına aşağıdaki bağlantıdan ulaşabilirsiniz:https://t.co/XdGMasddnm
— Can Selcuki (@CanSelcuki) December 19, 2022
Die Mehrheit der Wähler der regierenden Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP) ist ebenfalls der Meinung, dass die Verurteilung „nicht fair“ war. Dementsprechend finden 35,9 Prozent der AKP-Wähler die Verurteilung „nicht fair“, während 31,8 Prozent sie „fair“ finden.
Die Zahl der „nicht fairen“ Antworten war bei den Wählern des regierenden Bündnisses Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP) höher. Dementsprechend finden 52,2 Prozent der MHP-Wähler die Verurteilung „nicht fair“, während 26,7 Prozent sie für „fair“ halten.
Andererseits fanden 96 Prozent der CHP-Wähler die Verurteilung „nicht fair“, während diese Zahl bei den Wählern der oppositionellen Partei der Guten (İYİ) 93,9 Prozent beträgt.
Darüber hinaus halten rund 62 Prozent der türkischen Bürger die Verurteilung für eine „politische Entscheidung“ und nicht für „rechtmäßig“.
Ein türkisches Gericht verurteilte am 14. Dezember Bürgermeister İmamoğlu von der oppositionellen Republikanischen Volkspartei (CHP) wegen „Beleidigung“ von 11 Mitgliedern des Hohen Wahlausschusses der Türkei (YSK) zu zwei Jahren und sieben Monaten Gefängnis.
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