Budapest – Ungarn wird sich nach den Worten von Ministerpräsident Viktor Orban nicht an einem Öl- und Gasembargo gegen Russland beteiligen.
Gemeinsam mit den Ministerpräsidenten der Visegrád-Staaten kam dieser am Dienstag in London mit dem britischen Premierminister Boris Johnson zusammen.
Ungarn verurteile den russischen Angriff auf die Ukraine, allerdings werde Budapest es nicht zulassen, dass durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine ungarische Familien in Mitleidenschaft gezogen würden.
Ungarn ist von Öl- und Gasimporten aus Russland abhängig
Den Krieg so rasch wie möglich zu beenden, so Orban, sei im Interesse aller und Ungarn werde dafür alle Anstrengungen unternehmen. Die beschlossenen Sanktionen gegen Russland beeinflussten alle europäischen Staaten und eine Ausdehnung des Embargos auf den Energiesektor hätte für Ungarn sehr schwerwiegende Folgen.
Ungarn beziehe einen großen Teil seiner Öl- und Gasimporte aus Russland und 90 Prozent der ungarischen Haushalte heize mit Erdgas. Diese Sanktionen dürften, so der ungarische Ministerpräsident, nicht auf den Öl- und Gassektor ausgeweitet werden.
Die Visegrád-Gruppe ist ein politischer Zusammenschluss von vier mittel- und osteuropäischer Staaten, dem Polen, Ungarn, Tschechien und die Slowakei angehören.
Kemal Bölge
PM Viktor Orbán following the summit of V4 PMs and @BorisJohnson: I have made it clear that we condemn Russia’s armed attack, we condemn the war, but we will not let Hungarian families pay the price of the war. pic.twitter.com/FvDv7cmA8g
— Balázs Orbán (@BalazsOrban_HU) March 9, 2022
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