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Nordirak
Türkische Spezialkräfte setzen Dutzende PKK Kämpfer außer Gefecht

Im Kampf gegen die Terrororganisation PKK werden bei einem Einsatz in Avaşin/Nordirak Dutzende Extremisten außer Gefecht gesetzt und zahlreiche ergeben sich den Sicherheitskräften.

(Archivfoto: TSK)
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Ankara – Die türkische Armee führt seit Monaten Operationen gegen die Terrororganisation PKK im Nordirak durch. Bei den jüngsten Angriffen sollen nach Informationen des Nachrichtensenders TRT Haber sowohl die Luftwaffe als auch Spezialkräfte am Boden beteiligt gewesen sein.

Am 21. Oktober habe eine größere Militäraktion mit dem Decknamen „Adlerkralle/Blitz“ im nordirakischen Avaşin, Basyan und Metina begonnen, nachdem die türkische Aufklärung auf dem Hügel des Kartaltepe (Adlergipfel) bei Avaşin Extremisten festgestellt haben soll. Daraufhin wurde das Gebiet mit Kampfflugzeugen und Artillerie unter Beschuss genommen.

Terroristen verschanzten sich in einem Tunnel

Hubschrauber setzten nach dem Beschuss Spezialeinsatzkräfte des Heeres und der Gendarmerie in dem gebirgigen Terrain ab. Die Einsatzkräfte stießen am 22. Oktober auf ein weitverzweigtes Tunnelsystem, in dem sich eine größere Anzahl an Terroristen verschanzt hätte. Die Ein- und Ausgänge des Tunnels wurden aus der Luft überwacht. Über Lautsprecher sollen die Sicherheitskräfte die Terroristen aufgefordert haben, sich zu ergeben.

(Screenshot/TRT Haber)

Nachdem Schüsse auf die Sicherheitskräfte abgegeben worden seien, hätten die Beamten das Feuer erwidert. In auswegloser Lage hätten sich zahlreiche Extremisten den Sicherheitskräften ergeben und weitere sollen beim Schusswechsel außer Gefecht gesetzt worden sein. Über die genaue Anzahl der getöteten PKK-Terroristen hätten die Sicherheitsbehörden noch keine Angaben gemacht.

Wie TRT Haber weiter berichtet, habe der Hügel Kartaltepe innerhalb der PKK lange Zeit als „uneinnehmbar“ gegolten. Die Anti-Terror-Operationen der türkischen Armee im Nordirak würden unverändert fortgesetzt. Der Sicherheitsexperte und Lehrbeauftragte an der Bahçeşehir-Universität; Abdullah Ağar, erklärte in einer Liveschalte gegenüber TRT Haber, dass die türkische Armee an 365 Tagen 24 Stunden im Anti-Terror-Einsatz sei. Die Aufforderung der türkischen Sicherheitskräfte an die PKK-Terroristen zur Aufgabe solle als symbolisches Bild betrachtet werden, denn die PKK habe diese Gegend als „befreite Gebiete“ angesehen. In das Operationsgebiet hätten sich vorher weder die irakische Armee noch kurdischen Peschmergas getraut.

Die PKK wird von der Türkei und den USA sowie der EU als terroristische Organisation eingestuft. Sie wird für den Tod von etwa 40.000 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, verantwortlich gemacht.

Kemal Bölge/Ankara

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