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HU-Präsidentin begründet Rücktrittsankündigung

Die Präsidentin der Berliner Humboldt-Universität, Kunst, hat ihre Entscheidung begründet, zum Ende des Jahres ihr Amt niederzulegen.

Brandenburger Tor, Berlin (Symbolfoto: pixa)
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Berlin – Die Präsidentin der Berliner Humboldt-Universität, Kunst, hat ihre Entscheidung begründet, zum Ende des Jahres ihr Amt niederzulegen. Auf rbb Kultur sagte Kunst am Dienstag:

„Ich habe gar nichts gegen die Novelle des Berliner Hochschulgesetzes. Das ist eine Kompetenz des Landes und des Parlamentes, sodass ich da gar nichts gegenzuhaben habe. Mein Punkt ist, (…) dass (…) eine andere Form von Personalstruktur mit mehr abgesicherten Personalstellen – auch für junge wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – kommen muss. Aber wogegen ich mich wende sind die Ergänzungen, die jetzt mit der Novellierung gekommen sind.“

Kunst nannte in diesem Zusammenhang den Paragrafen 110 der Ende September in Kraft getretenen Novelle des Berliner Hochschulgesetzes (BerlHG). Dieser Paragraf sei dem Gesetz in einer Nacht-und-Nebel-Aktion hinzugefügt worden – „ohne Rücksprache mit den Hochschulen – und ohne einen Blick darauf zu legen, ob damit auch die Umsetzung dessen, was politisches Ziel war, gelingen kann,“ so Kunst.

Nach reichlicher Überlegung sei sie zu dem Schluss gekommen, dass sie die Maßnahmen in ihrer Einrichtung nicht hinreichend umsetzen könne, so Kunst. Das Hauptproblem sei, dass den Post-Doktoranden nach der neuen Regelung feste Anstellungen angeboten werden müssten.

„Das überfordert zurzeit die Gegebenheiten der Universität, sodass wir uns damit tatsächlich des Handlungsspiels berauben, sowohl eine neue Struktur für die Universität zu entwickeln und gleichzeitig Exzellenzforschung auch machen zu können. Denn dafür braucht man in der Regel auch freie Stellen. Man muss aussuchen können, wer kommt – und kann nicht nur mit entfristeten wissenschaftlichen Mitarbeitern sowohl das Ziel einer soliden Struktur, als auch exzellenter Forschung zur gleichen Zeit bewerkstelligen.“