München – Uigurische Gemeinschaften in 25 Ländern weltweit wählen am heutigen Sonntag ihre Delegierten für die 7. Generalversammlung des Welt-Uigurenkongresses (WUC). Dies ist Teil der alle drei Jahre stattfindenden allgemeinen Wahlen, bei denen neue WUC-Vertreter, einschließlich der Vorstandsmitglieder und des Präsidenten, gewählt werden. Aus 25 Ländern sollen insgesamt 200 Delegierte gewählt werden.
Seit der ersten Juliwoche, als das Nominierungsverfahren begann, konnte jeder Uigure über 18 Jahren, der die Kriterien erfüllt, für die Wahl kandidieren. An diesem Sonntag wird jedes Land mehrere Delegierte demokratisch wählen, die auf der 7. Generalversammlung des WUC im Laufe dieses Jahres zusammenkommen werden. Während der Generalversammlung werden die Delegierten an den Wahlen für die 16 verschiedenen Ausschüsse und für die Mitgliedschaft im Vorstand, einschließlich des Vorsitzes des WUC, teilnehmen.
Da die demokratischen Prozesse für das uigurische Volk in Ostturkestan von der chinesischen Regierung vollständig ausgehöhlt wurden, misst der WUC der Möglichkeit der weltweiten uigurischen Diasporagemeinschaften, die Personen, die ihre legitimen Interessen auch bei nationalen Regierungen und internationalen Institutionen öffentlich vertreten, demokratisch zu wählen, große Bedeutung bei.
Der WUC ist eine internationale Organisation von im Exil lebenden uigurischen Gruppen, die das Ziel verfolgt, „die kollektiven Interessen des uigurischen Volkes“ sowohl innerhalb als auch außerhalb der autonomen Region Xinjiang der Volksrepublik China zu vertreten. Der Uigurische Weltkongress bezeichnet sich selbst als gewaltfreie und friedliche Bewegung, die sich gegen die ihrer Ansicht nach chinesische Besatzung Ostturkestans wendet und für die Ablehnung von Totalitarismus, religiöser Intoleranz und Terrorismus als Mittel der Politik eintritt. Der Kongress wurde Mitte April 2004 bei einem Treffen in München, Deutschland, als Zusammenschluss verschiedener uigurischer Exilgruppen gegründet, die für „größere Autonomie“ eintreten,
Chinas Verfolgung der uigurischen Minderheit in Xinjiang ist in den letzten Jahren eskaliert und kommt nach Ansicht von Experten einem Völkermord gleich. Man geht davon aus, dass mehr als eine Million Menschen in Internierungslagern festgehalten werden, und es gibt immer mehr Beweise für Umerziehungsprogramme, Einschränkungen religiöser und kultureller Überzeugungen, Zwangsarbeitsprogramme, Massenüberwachung und Zwangssterilisation von Frauen. Auch Zwangsarbeit gehört zu den Vorwürfen. Trotzdem lassen Konzerne dort produzieren.
China streitet die Vorwürfe vehement ab
China streitet die Vorwürfe vehement ab und sagt, die Politik diene dazu, den Terrorismus zu bekämpfen und die Armut zu lindern. Offizielle Stellen weisen regelmäßig alle Berichte über Missstände als Erfindungen zurück.
Uiguren sind eine turksprachige Ethnie
Uiguren sind eine turksprachige Ethnie, die ihren Siedlungsschwerpunkt im Gebiet des ehemaligen Turkestans hat, insbesondere im heutigen chinesischen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang. Die Uiguren gehören nahezu alle der Glaubensgemeinschaft des Islam an.
Zum Thema
– Menschenrechtsverletzungen in China –
Malaysischer Politiker Anwar Ibrahim: Muslimische Regierungen fürchten China
Anwars Äußerungen gehören zu den bisher schärfsten eines führenden Politikers in der islamischen Welt, der die Misshandlungen der muslimischen Minderheiten in China verurteilt.
Malaysischer Politiker Anwar Ibrahim: Muslimische Regierungen fürchten China