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Scharfe Kritik an Prügelattacke auf IHA-Reporter in Dilova

Der Angriff auf den Journalisten der Nachrichtenagentur Ihlas Haber Ajans (IHA) Mustafa Uslu in Dilova/Kocaeli stößt auf scharfe Kritik der türkischen Regierung und der im Parlament vertretenden Parteien.

(Screenshot/Twitter/IHA)
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Der Angriff auf den Journalisten der Nachrichtenagentur Ihlas Haber Ajans (IHA) Mustafa Uslu in Dilova/Kocaeli stößt auf scharfe Kritik der türkischen Regierung und der im Parlament vertretenden Parteien.

Der Reporter war am Dienstag bei Recherchen zu den Abrissarbeiten auf dem illegal errichteten Gutshof des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der IYI Partei, Lütfü Türkkan, von vier Personen körperlich angegriffen und verprügelt worden. Nach dem tätlichen Angriff wurde Uslu in ein Krankenhaus eingeliefert.

Die Nachrichtenagentur IHA erklärte nach dem Vorfall, bei den vier Angreifern handle es sich um Mitarbeiter des Politikers, bei dem einer sein Fahrer sei. Vier Verdächtige wurden nach Eintreffen der Gendarmerie festgenommen. Bei drei der vier Beschuldigten wurde der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt und unter Auflagen freigelassen. Gegen den vierten Verdächtigen erließ der Ermittlungsrichter Haftbefehl.

Der Journalist erklärte nach dem Angriff: „Sie sagten zu mir Dinge wie ‘Wir schlagen dich und deine Drohne kaputt’. Da hatten sie bereits angefangen, auf mich einzuschlagen. Obwohl ich auf dem Boden lag, traten sie weiter auf mich ein.“

Kommunikationsdirektor Altun: Angriff ist Barbarei

Der Kommunikationsdirektor des Präsidialamts, Fahrettin Altun, verurteilte die Prügelattacke auf den Journalisten in deutlicher Form. „Ich wünsche dem IHA-Reporter Mustafa Uslu baldige Genesung, der während seiner Arbeit angegriffen und schwer verprügelt worden ist. Wir verurteilen diese Barbarei.“

Türkischer Journalistenverband fordert gerechte Bestrafung der Täter

Deutliche Kritik kam auch vom Vorstand des Türkischen Journalistenverbands (TGC), der die Prügelattacke auf den Medienvertreter ebenfalls verurteilte.

„Gerade jetzt macht die Türkei eine schwierige Zeit durch und es wird mit unterschiedlichen Mitteln versucht, die Journalisten an der Ausübung ihres Berufes zu hindern. Das jüngste Beispiel ereignete sich in der Ortschaft Dilova/Kocaeli. Wir wünschen dem beim Angriff verletzten Mustafa Uslu, dem auch seine Kamera und Ausrüstung zerstört wurde, baldige Genesung.“

Der Journalistenverband forderte eine gerechte Bestrafung der Täter.

Kemal Bölge/Kocaeli

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