Rom – Nach dem Angelusgebet am Sonntag erklärte das katholische Oberhaupt, dass das Mittelmeer zum „größten Friedhof Europas“ geworden sei, als er an die Migranten erinnerte, die beim Versuch, den Kontinent zu erreichen, gestorben sind.
„Lassen Sie uns darüber nachdenken: Das Mittelmeer ist zum größten Friedhof Europas geworden“, sagte Papst Franziskus und erinnerte an die Tragödie vom April 2015, als geschätzte 800 Flüchtlinge auf dem Weg von Libyen nach Italien ertranken, als ihr Boot kenterte. Heute werde in Sizilien im Namen der damaligen Opfer ein Mahnmal eingeweiht.
„Möge dieses Symbol für so viele Tragödien des Mittelmeers weiterhin das Gewissen aller herausfordern und das Wachstum einer solidarischeren Menschheit fördern, die die Mauer der Gleichgültigkeit niederreißt“, so Franziskus.
Beim Schiffsunglück im Mittelmeer am 19. April 2015 kenterte in der Nacht vom 18. auf den 19. April 2015 rund 200 Kilometer entfernt von der italienischen Insel Lampedusa ein überladenes Flüchtlingsboot auf dem Weg von Libyen nach Italien.
Tausende von Menschen, die auf ein neues Leben in Europa hoffen, machen sich jedes Jahr von Nordafrika aus auf den Weg, meist in überfüllten, undichten Booten, die von skrupellosen Menschenschmugglern betrieben werden. Das Gebiet wird von einer Handvoll karitativer Rettungsschiffe patrouilliert. Diese haben oftmals beklagt, dass EU-Behörden sie nicht ausreichend unterstützten.
Bereits mehr als 500 Menschen sind laut der Internationalen Organisation für Migration der Vereinten Nationen allein zwischen Januar und Mitte Mai dieses Jahres bei der Überfahrt nach Italien und Malta gestorben.
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