Berlin – Der Weddinger Umzugshelfer Mehmet A. (24) steht wegen Beteiligung an einem Brandanschlag auf einen Türkischen Bildungsverein vor Gericht. Ihm drohen bis zu 10 Jahre Haft. Wie die Berliner Zeitung (BZ) weiter berichtet, entstand an den Erdgeschoss-Räumen in der Neuköllner Reuterstraße am 20. September 2018 mehrere Tausend Euro Sachschaden. Ein Nachbar konnte löschen, bevor Schlimmeres passierte. Ihn habe damals ein Knall geweckt.
„Ich sah aus dem Fenster, von unten kam eine Stichflamme hoch. Ich rannte mit einer Gießkanne runter und löschte. Der Bildungsverein ist voller Bücher. Wenn es dort brennt, steht das ganze Haus in Flammen“, so Politikwissenschaftler Johannes S. (39) gegenüber der BZ.
Vereinsvorsitzende Rüstü Kam im Gespräch mit der BZ:
„Wir wollen den Bildungsstand der Neuköllner erhöhen. Bis 17 Uhr kommen Erwachsene, dann Kinder zur Nachhilfe. Freitags ist Frauentag. Einmal die Woche eine Lesung. Wir haben 12.000 Bücher, geben eine zweisprachige Zeitschrift heraus. Auf dem Bürgersteig vor dem Haus war ein Slogan aufgesprüht, demnach war das von der PKK. Wir sind seit 2000 dort. Pflegen gute Kontakte zur Nachbarschaft und zur Kirche.“
Laut dem Anwalt des Angeklagten habe A. in der Tatnacht im Restaurant gearbeitet. Der Chef des Lokals könne das bezeugen.
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