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Istanbul: Oberbürgermeister Imamoğlu solidarisiert sich mit Boğaziçi-Studenten

Der Oberbürgermeister der türkischen Millionenmetropole Istanbul hat sich mit den Studenten und Professoren der renommierten Boğaziçi Universität - zu Deutsch Bosporus-Universität - in ihrem "rechtschaffenen Kampf" gegen den neuen, von Präsident Erdoğan ernannten Rektor, solidarisiert.

Istanbuls Oberbürgermeister Ekrem İmamoğlu (Archivfoto: Screenshot/Twitter)
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Istanbul – Der Oberbürgermeister der türkischen Millionenmetropole Istanbul hat sich mit den Studenten und Professoren der renommierten Boğaziçi Universität – zu Deutsch Bosporus-Universität – in ihrem „rechtschaffenen Kampf“ gegen den neuen, von Präsident Erdoğan ernannten Rektor, solidarisiert.

„Ich bin auf der Seite des gerechten Kampfes der Studenten und Akademiker der Boğaziçi-Universität“, twitterte Ekrem Imamoğlu am Montag nach einem Polizeieinsatz gegen protestierende Studenten vor dem Südcampus in İstanbul. Der Bürgermeister forderte zudem in seinem Tweet, die Vetternwirtschaft aus allen Bereichen zu entfernen. Dies würde auch eine anhaltende Talentabwanderung ins Ausland stoppen.

„Junge Menschen aus allen Denkrichtungen werden dann gemeinsam für unsere Zukunft arbeiten. Ich bin auf der Seite des gerechten Kampfes der Studenten und Akademiker der Boğaziçi-Universität“ so Imamoğlu.

(Screenshot/Twitter)

Studenten hatten am Montag gegen die Ernennung eines neuen Direktors durch Präsident Recep Tayyip Erdogan protestiert.

Der neue Direktor, Melih Bulu, war 2015 für die regierende AKP als Abgeordnetenkandidat angetreten. Die Studenten kritisieren die Ernennung als undemokratisch und fordern das Recht ein, ihren eigenen Direktor zu wählen. „Wir wollen keinen ernannten Rektor. Er wird gehen, wir bleiben!“, riefen die Studenten.

Laut der Nachrichtenagentur Anadolu wurden bei den Protesten 16 Studenten festgenommen. Nach zwölf weiteren werde gefahndet. Ihnen würde Verstoß gegen das Versammlungsgesetz und Widerstand gegen die Polizei vorgeworfen. AKP-Sprecher Ömer Celik wies die Vorwürfe zurück und sagte, es sei kein Verbrechen, wenn eine Person eine politische Identität habe.

Der Aufruf der Studenten wurde auch von den Akademikern der Universität unterstützt, die am 3. Januar eine gemeinsame Erklärung veröffentlichten.

„Ein Akademiker außerhalb der Gemeinschaft der Bogazici Universität wurde zum Rektor (Universitätspräsident) ernannt, was eine Praxis ist, die zum ersten Mal nach der militärischen Vormundschaft der 1980er Jahre eingeführt wurde“.

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