Baku – Der aserbaidschanische Präsident erklärte in einem Interview mit türkischen Medien, dass im Konflikt um Bergkarabach Söldner mit kanadischen und libanesischen Pässen für die Terrororganisation PKK aufseiten Armeniens kämpften.
„Schon vor den Kämpfen hatten wir Informationen darüber, dass auch die PKK-Gruppen ihr Lager in Karabach aufgeschlagen haben, weil Berg-Karabach ein unkontrolliertes Gebiet war. Es gab keinen internationalen Kontrollmechanismus. Das ist ein unkontrollierter Bereich. Daher gab es hier einen Schmuggel, Drogenhandel sowie ein Lager, in dem bewaffnete Gruppierungen und die PKK ihre Kämpfer drillten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sie hier auch am Bau dieser Befestigungsanlagen beteiligt waren“, so Alijew in einem Interview mit dem türkischen TV-Sender A-Haber, berichtet die aserbaidschanische Nachrichtenagentur AZERTAC.
Die genaue Zahl der PKK-Lager wisse er nicht, da diese ihren Ort oft wechselten, es seien jedoch viele. Unter den getöteten Kämpfern aufseiten der Armenier seien Menschen mit libanesischen und kanadischen Pässen.
„Es gibt Menschen, die nicht identifiziert werden können. Aber es ist klar, dass sie keine armenischen Soldaten sind. Das heißt, sie sind Söldner“, so Alijew weiter.
„Armenien bringt terroristische Gruppen nach Bergkarabach“
Auch der Vertreter des aserbaidschanischen Botschafters in der Türkei warf der armenischen Regierung vor in Bergkarabach „terroristische Gruppen“ einzusetzen.
Armenien habe terroristische Gruppen, darunter die PKK und die so genannte Armenische Geheimarmee zur Befreiung Armeniens (ASALA), in die besetzte Region Berg-Karabach gebracht und mit Waffen versorgt, sagte Khazar Ibrahim in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Anadolu bereits im vergangenen Monat.
Armenien: Söldner aus Syrien kämpfen aufseiten Aserbaidschans
Unterdessen wirft die armenische Regierung der Türkei vor, Söldner aus Syrien in das umkämpfte Gebiet in Bergkarabach geschickt zu haben.
Armeniens Botschafter in Russland, Vardan Toganian, erklärte Ende September gegenüber der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti, dass die Türkei 4.000 syrische Kämpfer nach Bergkarabach geschickt habe.
Macron: „Dschihadistische Kämpfer“
Auch der französische Präsident Emmanuel Macron behauptet Informationen zu haben, dass Söldner aus Syrien in Bergkarabach kämpften.
„Wir haben jetzt Informationen, die darauf hindeuten, dass syrische Kämpfer aus dschihadistischen Gruppen über Gaziantep [im Südosten der Türkei] in den Einsatzort Berg-Karabach gelangt sind“, sagte Macron gegenüber Reportern bei einem EU-Gipfel am 1. Oktober in Brüssel. „Es ist eine sehr ernste neue Tatsache, die die Situation verändert.
Türkei und Aserbaidschan bezeichnen Vorwürfe als Unsinn
Hikmat Hadschijew ein Berater des aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Aliyev, sagte, dass „Gerüchte über die angebliche Umsiedlung von Militanten aus Syrien nach Aserbaidschan eine weitere Provokation der armenischen Seite und völliger Unsinn“ seien.
Der türkische Minister für Angelegenheiten der Europäischen Union, Ömer Celik, nannte solche Berichte „Lügen“, die von Armenien verbreitet wurden, „um ihre eigene Feindseligkeit zu vertuschen und zu versuchen, einen Schirm dunkler Propaganda über die Türkei zu schaffen“.
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