Der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, rechnet mit einer Zulassung von Corona-Impfstoffen Anfang 2021. „Sollten die klinischen Phase-3-Prüfungen erfolgreich verlaufen, könnte mit ersten Zulassungen Anfang 2021 gerechnet werden“, sagte Cichutek der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ .
Er warnte aber auch: „Die Zulassung eines Impfstoffs bedeutet nicht, dass dieser sofort für die gesamte Bevölkerung zur Verfügung stehen wird.“ Die Ständige Impfkommission, der Deutsche Ethikrat und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina erarbeiteten Vorschläge für eine Priorisierung. „Wie lange insgesamt dann die Durchimpfung dauert, hängt neben der bereits in Planung befindlichen Logistik auch von der Impfbereitschaft der Bevölkerung ab.“
Die bisher aufgetretenen Rückschläge bei den Studien seien nicht ungewöhnlich:
„Bei Impfung von einer großen Anzahl von Probanden sind Ereignisse während einer Studie, wie bekannt geworden, zu erwarten.“
Cichutek ist zuversichtlich, dass es einen Impfstoff gegen Corona geben wird:
„Gründe, die derzeit dafür sprechen, dass die erfolgreiche Entwicklung zur Zulassung von Covid-19-Impfstoffen gelingen wird, sind die Erzeugung einer spezifischen Immunantwort gegen SARS-Coronavirus-2 beim Menschen, das Sicherheitsprofil in Tierversuchen und der in Tierversuchen gezeigte Schutz gegen eine symptomatische Infektion der unteren Atemwege und Lunge.“
Es kommen noch Millionen Influenza-Impfdosen
Cichutek, beruhigt beim Influenza-Impfstoff: „Vom Paul-Ehrlich-Institut wurden bisher 22,3 Millionen Dosen freigegeben – es stehen also noch weitere Dosen aus, die nach erfolgreicher Chargenfreigabe zur Verfügung stehen werden“, sagte Cichutek der „Rheinischen Post“. „Insgesamt werden mehr als 26 Millionen Dosen erwartet.“
Er betonte:
„Bisher verlief die Chargenfreigabe reibungslos. Prioritär sollten, wie von der Ständigen Impfkommission vorgesehen, die Risikogruppen geimpft werden.“
Allerdings kann der Staat bei den Herstellern nicht nachordern: „Die Impfstoffhersteller können keinen Grippeimpfstoff für die laufende Saison nachproduzieren, da die Herstellung zu lange dauert“, so der PEI-Präsident.
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