Start Politik Ausland Mittelmeer-Krise NATO-Treffen: Griechenland kündigt Deeskalationsplan an

Mittelmeer-Krise
NATO-Treffen: Griechenland kündigt Deeskalationsplan an

Griechenland wird der NATO am Donnerstag eine Reihe von Vorschlägen für die Schaffung eines Mechanismus zur Deeskalation der zunehmenden Spannungen mit Ankara bezüglich der See- und Energierechte im östlichen Mittelmeer vorlegen.

(Foto: pixa)
Teilen

Athen – Griechenland wird der NATO am Donnerstag eine Reihe von Vorschlägen für die Schaffung eines Mechanismus zur Deeskalation der zunehmenden Spannungen mit Ankara bezüglich der See- und Energierechte im östlichen Mittelmeer vorlegen.

Griechischen Medien zufolge ging die Entscheidung aus einem Treffen des Nordatlantikrates der Allianz am Mittwoch hervor, der auf Antrag Griechenlands einberufen worden war.

Die griechische Seite habe demnach „ausführlich über vergangene und gegenwärtige türkische Verstöße in der Ägäis und im östlichen Mittelmeer berichtet und habe „die Auswirkungen dieser Aktionen auf die Sicherheit der Südflanke des Bündnisses“ betont.

Das Treffen, so die Berichte, habe es Griechenland auch ermöglicht, die Mitgliedsstaaten des Bündnisses über „die Provokationen zu informieren, die von einem NATO-Mitglied gegen ein anderes durchgeführt“ wurden. Die griechische Seite  betonten demnach auch die Verpflichtung nach Artikel 1 der NATO-Charta zur friedlichen Beilegung von Differenzen und zum Verzicht auf die Androhung oder Anwendung von Gewalt.

Die griechische Seite habe ferner die Notwendigkeit betont, dass die Türkei alle ihre Schiffe, einschließlich des seismischen Vermessungsschiffs Oruc Reis, aus den Gebieten, die auf ihren Festlandsockel vorstoßen, zurückziehen müsse, und bekräftigte gleichzeitig den Standpunkt Athens, dass es für einen „Dialog innerhalb der Konturen des Völkerrechts“ offen sei.

Türkei ruft Griechenland zum Dialog auf

Auch die Türkei hat Griechenland am Dienstag zu einem Dialog aufgerufen.

Griechenland habe durch die Ablehnung von Versöhnungsinitiativen deutlich gemacht, dass es den Dialog nicht befürworte, sagte der türkische Außenminister während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem kongolesischen Amtskollegen Claude Gakosso.

„Unsere [Militär]Übungen [im östlichen Mittelmeer] werden im Rahmen der NATO-Bestimmungen durchgeführt“, fuhr Mevlut Cavusoglu fort und reagierte damit auf Erklärungen des griechischen Außenministers Nikos Dendias, der behauptete, die Türkei führe „Übungen mit scharfer Munition“ durch.

Mevlut Cavusoglu verwies ferner auf die mangelnde Bereitschaft Athens zum Dialog, um Spannungen abzubauen, und erinnerte an die Versöhnungsinitiativen der EU und der NATO.

„Griechenland hat deutlich gemacht, dass es nicht für den Dialog ist, indem es die jüngsten [Versöhnungs-] Initiativen ablehnte“, stellte er fest.

Der türkische Außenminister betonte die Notwendigkeit einer prinzipientreuen Haltung und eines ehrlichen Handelns und forderte Griechenland auf, an den Verhandlungstisch zu kommen und seine Haltung zu erklären, wenn es tatsächlich Vertrauen in seine Argumente hat.

„Wir sind dafür, uns an den Tisch zu setzen, weil wir Vertrauen in uns selbst haben, aber Griechenland scheint diesen Ansatz nicht zu akzeptieren“, sagte Çavuşoğlu und fügte hinzu, dass die Türkei bereit sei, Gespräche ohne Bedingungen zu führen.

Zum Thema

– Mittelmeer-Krise –
Griechenland begeht mit Remilitarisierung der ägäischen Inseln seit Jahrzehnten Rechtsbruch

Griechenland begeht mit der Remilitarisierung der ostägäischen Inseln seit Jahrzehnten Rechtsbruch, weil die Verträge von Lausanne und Paris eine Demilitarisierung dieser Inseln vorsehen.

Griechenland begeht mit Remilitarisierung der ägäischen Inseln seit Jahrzehnten Rechtsbruch