London – Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstagabend berichtete, hat ein türkisches Bohrschiff im Schwarzen Meer riesige Erdgasfelder mit einer geschätzten Reserve von 800 Milliarden Kubikmetern entdeckt.
„Es gibt einen Erdgasfund in der Bohrung Tuna 1“, so eine namentlich nicht genannte Quelle gegenüber Reuters. „Die erwarteten Reserven belaufen sich auf 800 Milliarden Kubikmeter und decken den Bedarf der Türkei für etwa 20 Jahre“, sagte die Quelle weiter.
Es könne jedoch sieben bis zehn Jahre dauern, um mit der Produktion zu beginnen. Die Investitionskosten schätzt die Quelle auf zwei bis drei Milliarden Dollar.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete bereits am Mittwoch, dass die Türkei im Schwarzen Meer eine „Energieentdeckung“ gemacht habe.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigte am Mittwoch während einer TV-Rede „gute Nachrichten“ für Freitag an. Diese würden eine neue Ära für die Nation einleiten.
Fahrettin Altun, Kommunikationsdirektor von Erdogan, sagte am Donnerstag, den geäußerten Spekulationen keinen Glauben zu schenken und geduldig zu sein.
„Wir warten alle gespannt auf die Ankündigung des Herrn Präsidenten“, so Altun auf Twitter.
Im Netz kursieren jedoch bereits Aufnahmen eines TV-Fahrzeugs auf einem Schiff, das Kurs auf das Bohrschiff „Fatih“ im Schwarzen Meer genommen haben soll. Die Produktionsfirma FPA (File Prodüksiyon) habe dies bestätigt.
FPA ist demnach ein privates Unternehmen, das Live-Übertragungen für viele offizielle Institutionen, insbesondere für das Präsidialamt, durchführt. Die Produktionsfirma habe zuletzt bei der Eröffnungzeremonie der Hagia Sophia mit dem Präsidialamt zusammengearbeitet.
Hierzu das Handelsblatt:
Auch wenn die Berichte noch nicht bestätigt sind: An den Märkten sorgen die Gerüchte bereits für Ausschläge. Die Lira gewann unmittelbar nach Erdogans Ankündigung zwei Prozent. Auch die Istanbuler Börse ISE100 stieg um zwei Prozent an. Aktien der türkischen Raffinerie Tüpras stiegen um 8,1 Prozent, die Anteilsscheine des Petrochemie-Herstellers Petkim sogar um 9,9 Prozent.