New York – Insgesamt 46 etablierte Medien, die überwiegend in den USA ansässig sind, veröffentlichten mehr als 90 Meinungsartikel von 19 nichtexistierenden Experten, die die Türkei und Katar kritisierten und sich gleichzeitig positiv über die politischen Interessen der Vereinigten Arabischen Emirate in der Region äußerten.
Wie das US-Nachrichtenportal Daily Beast berichtet, handelt es sich bei einem dieser Schein-Experten um eine Person mit dem Namen Raphael Badani. Als Newsmax-„Insider“- Kolumnist seien seine Kommentare in einer Vielzahl von Publikationen, darunter Washington Examiner, Real Clear Markets, American Thinker und The National Interest, veröffentlicht worden.
In diesen habe er Dubai stets als Oase der Stabilität in einer turbulenten Region dargestellt. Badani beschrieb sich selbst als „Berater für geopolitische Risiken und Designer interaktiver Simulationen“ und als „Senior Analyst für internationale Beziehungen“ für das Arbeitsministerium.
„Seine Profilfotos sind aus dem Blog eines Startup-Gründers in San Diego gestohlen worden. Sein LinkedIn-Profil, das ihn als Absolvent von George Washington und Georgetown [Universitäten] beschrieb, ist ebenso fiktiv“, so Adam Rawnsley vom Daily Beast.
Unmittelbar nach der Veröffentlichung des Berichts entfernte der Washington Examiner seinen von „Badani“ verfassten Artikel und hinterließ nur einen Vermerk des Herausgebers: „Dieses Op-ed wurde nach einer Untersuchung seiner Herkunft und Urheberschaft entfernt. Twitter sperrte nach Veröffentlichung des Berichts Badanis Konto zusammen mit 15 anderen.
Der Bericht enthüllte zudem, dass die Jerusalem Post, Arab News, Al-Arabiya, South China Morning Post, Jewish News Service, Middle East Online, Asia Times, The Post Millennial und viele andere Publikationen diese falschen Experten ebenfalls in ihrer Berichterstattung verwendet haben.
Wie Daily Beast weiter berichtet, bestand der gemeinsame Tenor der Texte darin, die Rolle der Türkei und Qatars in der Region negativ dazustellen.
„Sie stehen Katar und insbesondere seinem staatlich finanzierten Nachrichtensender Al Jazeera kritisch gegenüber. Sie sind auch keine großen Befürworter der Rolle der Türkei, die eine der Fraktionen im libyschen Bürgerkrieg unterstützt“, so der Daily Beast.