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EU-Bank sagt für Türkei Wirtschaftswachstum von 6 Prozent voraus

Wie fast alle Länder weltweit, wird auch die türkische Wirtschaft 2020 unter den Folgen der Coronapandemie leiden, so die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) in einer Mitteilung am Mittwoch.

(Symbolfoto: nex24)
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Brüssel – Wie fast alle Länder weltweit, wird auch die türkische Wirtschaft 2020 unter den Folgen der Coronapandemie leiden, so die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) in einer Mitteilung am Mittwoch. Allerdings werde sich die türkische Wirtschaft sehr schnell erholen und bereits im kommenden Jahr mit 6 Prozent wachsen, so die EBRD weiter.

Während schwächere Einnahmen aus dem Tourismus und die Exportnachfrage zu den Hauptproblemen gehörten, könnten laut der EBRD niedrigere Ölpreise – durch die Abhängigkeit von Energieimporten und die sinkende Inflation – die Wirtschaft des Landes entlasten.

Der Bericht warnt jedoch vor einer Verschlechterung der Qualität der Vermögenswerte im türkischen Bankensektor. „Da die Quote der notleidenden Kredite mit 5,3 Prozent auf einem Zehnjahreshoch liegt, dürfte die Schwäche der Lira und die Schrumpfung im Tourismus-, Einzelhandels- und Exportsektor die ohnehin schon angespannte Vermögensqualität der Banken noch weiter belasten, insbesondere angesichts des großen Überhangs an Devisen denominierten Schulden im Unternehmenssektor.

Die Erholung werde von einer allmählichen Lockerung der inländischen Beschränkungen zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus und einer Rückkehr zur Normalität in der zweiten Jahreshälfte abhängen, so die EBRD weiter.

Auf die Frage, ob die Türkei von den niedrigen Ölpreisen profitieren könne, sagte Roger Kelly, der leitende Regionalökonom der Bank für die Türkei, Rumänien und Bulgarien, gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu:

„Dies ist sicherlich der Fall für die Türkei. Sie ist eines der vielen Länder, die von sinkenden Ölpreisen profitieren. Eine der ständigen Sorgen, die wir wegen der Höhe des Leistungsbilanzdefizits der Türkei haben. Einer der Hauptverantwortlichen für dieses Defizit sind die Energieimporte.“

Er fügte hinzu:

„Die Energiekosten gehen zurück. Wir gehen davon aus, dass ein Ölpreisrückgang um 10 Dollar etwa 3,5-4 Milliarden Dollar [aus dem Leistungsbilanzdefizit] verringern wird. Zusätzlich zu den Auswirkungen auf die Leistungsbilanz gibt es disinflationäre Auswirkungen, ein Ölpreisrückgang um 10 Dollar würde eine Inflation von knapp 1 Prozentpunkt bedeuten. Dies würde auch eine Art Unterstützung für die Türkei darstellen“.

Während die Welt allmählich aus der Krise herauskommt, sei es entscheidend, in eine Zukunft der Zusammenarbeit und einer größeren wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit zu blicken.

„Die Krise hat uns massiv getroffen, und es wird eine ebenso große Herausforderung sein, aus ihr herauszukommen. Dies ist nicht die Zeit für wirtschaftlichen Nationalismus und Protektionismus, sondern für die Gestaltung einer besseren Zukunft durch internationales Engagement für Freihandel, Klimaschutz und wirtschaftliche Zusammenarbeit“, so Beata Javorcik, Chefökonomin bei der EBRD.

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