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Erdogan spricht sich für kurdische Proteste gegen PKK aus

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am Sonntag seine Unterstützung für die Mütter bekundet, die im Südosten der Türkei gegen die PKK-Terroristen protestieren.

(Foto: tccb)
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Malatya – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am Sonntag seine Unterstützung für die Mütter bekundet, die im Südosten der Türkei gegen die PKK-Terroristen protestieren.

Während des Treffens mit Imam-Hatip-Schülern in der östlichen Provinz Malatya sagte Erdogan, dass die Regierung ihr Bestes tut, um die Terroristen zu eliminieren.

„Eltern gegen PKK“

Was mit dem mutigen Schritt einer kurdischen Mutter im vergangenen Monat begann, entwickelt sich allmählich zu einer Bewegung. Immer mehr Kurden trauen sich, gegen die HDP-Partei und die Terrororganisation PKK auszusprechen.

Im August hatte Hatice Akar vor dem Provinzbüro der HDP in Diyarbakır einen Sitzstreik begonnen und verbrachte auch die Nächte vor dem Gebäude. Alles was sie wollte, war die Rückkehr ihres Sohnes. Trotz ihrer Erschöpfung hatte sie gesagt, sie werde mit ihrem Protest nicht aufhören. Laut Akar war ihr Sohn in die Berge verschleppt worden. „Mein Sohn betrat das HDP-Provinzbüro und kam nicht mehr heraus“, so Akar gegenüber Medien. Etwa eine Woche später konnte sie ihren 21-jährigen Sohn wieder in die Arme schließen.

Immer mehr Kurden trauen sich

Nun trauen sich immer mehr Eltern, die PKK und auch die HDP-Partei öffentlich zu kritisieren.

Seit der vergangenen Woche haben mehrere kurdische Eltern vor dem Büro der HDP einen Sitzstreik begonnen. Fevziye Cetinkaya behauptet, ihr 17-jähriger Sohn sei über Mitglieder der HDP in der südöstlichen Provinz Diyarbakir in die Reihen der Terrorgruppe aufgenommen worden. Sie habe sich am Montag zusammen mit ihrem Mann Sahap Cetinkaya an die Polizei gewandt und eine Beschwerde eingereicht, so Cetinkaya.

„Alles, was ich von ihnen (HDP-Mitglieder) will, ist, dass mein Kind zu mir zurückgebracht wird“, sagte sie.

„Entweder haben sie mein Kind hier versteckt oder es woanders hingebracht…. Ich werde nicht gehen, bis mein Kind zurück ist“, fügte sie hinzu. Der Vater warf HDP-Mitgliedern vor, ihre Kinder zum Beitritt zur PKK zu ermutigen.

„Sie schicken Kinder von armen Menschen [zur PKK]…. Ich will meinen Sohn zurück, sonst nichts. Wir haben diese Kinder unter schwierigen Bedingungen aufgezogen und in die Schulen geschickt“, sagte er.

Später am Tag schlossen sich drei weitere Mütter – die behaupten, ihre Kinder seien von den PKK-Mitgliedern entführt worden – Çetinkaya an.

Die türkische Regierung beschuldigt die HDP seit langem, Verbindungen zur PKK-Terrorgruppe zu haben.