Saarburg – Bei mehreren verstorbenen Patienten einer saarländischen Klinik werden Wirkstoffe festgestellt, die von den behandelnden Ärzten nicht verschrieben wurden. Relativ schnell gerät ein Krankenpfleger in Verdacht. Dieser sitzt bereits wegen einer anderen Straftat in Haft.
Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken ermittelt gegen einen Krankenpfleger wegen fünffachen Mordes und zweifachen Mordversuchs. Der Mann soll Patienten nicht verordnete Medikamente gegeben haben, um sie dann reanimieren zu können, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Wie ntv unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft Saarbrücken berichtet, begannen die Ermittlungen gegen den Mann bereits im Juni 2016. Demnach sei er damals in einer Notarztjacke auf eine Intensivstation des Krankenhauses in Saarburg gekommen und habe sich als Arzt ausgegeben. Wie ntv weiter berichtet, sagte er gegenüber dem Personal, er müsse an einem Patienten eine besondere Untersuchung durchführen. Dabei habe er einen Defibrillator sowie einen Monitor dabei gehabt.
Bei den Ermittlungen seien bisher sieben Leichen exhumiert und toxikologisch untersucht worden. Bei sechs früheren Patienten seien Wirkstoffe gefunden, die nicht ärztlich verordnet waren und potenziell tödlich sind. Der Mann habe von Januar 2015 bis März 2016 eigentlich als Pfleger in einer Klinik in Völklingen gearbeitet.