Izmir (nex) – Volkswagen sucht einen Standort für ein neues Werk. Nur noch die Länder Bulgarien und Türkei sind im Rennen. Letzteres rechnet fest mit dem Zuschlag – ein 40 Hektar großes Gelände bei Izmir wurde offenbar schon auserkoren, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ).
Die Türkei sehe eine Entspannung im Verhältnis zu Deutschland und hoffe darauf, dass Volkswagen dort sein neues Werk errichten wird. „Die Investitionsentscheidungen deutscher Unternehmen werden nicht mehr so sehr von den politischen Beziehungen beeinflusst, in den vergangenen Monaten sehen wir deutliche Signale einer Verbesserung“, sagte der Chef des Büros für Auslandsinvestitionen, Arda Ermut, in einem Gespräch mit der FAZ.
Wie die FAZ weiter berichtet, sucht VW einen Standort für ein neues Mehrmarkenwerk, in dem die Modelle Karoq von Skoda und Ateca von Seat gebaut werden sollen. Dafür seien nur noch Bulgarien und die Türkei im Rennen. Türkischen Medien zufolge werde VW Ende November eine Entscheidung bekannt geben.
„So lange es hier um rationale Entscheidungen geht, hat die Türkei sicherlich die besten Karten“, sagt Alper Kanca, Chef des türkischen Zulieferverbands Taysad, in einem Gespräch mit dem Fachblatt Automobilwoche.
Die Türkei wolle nicht, dass VW das Land nur als Absatzmarkt betrachtet, sondern erwarte, dass dort auch produziert wird, so Kanca weiter. Er erinnerte im Gespräch mit der Automobilwoche auch daran, dass VW im vergangenen Jahr in der Türkei 120.000 Fahrzeuge verkauft habe.
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