Istanbul (nex) – Die türkische Zollbehörde beschlagnahmte heute am Atatürk-Flughafen in Istanbul 24.800 Ecstasy-Pillen.
Wie die Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf eine Mitteilung des türkischen Handelsministerium berichtet, wurden die Pillen mit einem Nettogewicht von 6,2 Kilogramm in zwei Koffern eines Passagiers gefunden. Der afghanischstämmige Mann kam aus den Niederlanden angereist und wollte über einen Zwischenstopp in Istanbul nach Kabul, Afghanistan, weiterreisen. Der Passagier wurde verhaftet.
500.000 Ecstasy-Pillen für Türkei an serbisch-bulgarischer Grenze
In einer gemeinsamen Operation mit der serbischen und bulgarischen Polizei, beschlagnahmten Sicherheitskräfte der türkischen Drogenpolizei zudem an der serbisch-bulgarischen Grenze im vergangenen Dezember 500.000 Ecstasy-Pillen.
Wie türkische Medien berichten, erhielt die Istanbuler Anti-Drogen-Behörde einen anonymen Hinweis, woraufhin die Kollegen in Serbien und Bulgarien kontaktiert wurden. Der aus den Niederlanden kommende LKW wurde daraufhin an der serbisch-bulgarischen Grenze gestoppt und der Fahrer verhaftet. Dies sei der erste Einsatz der türkischen Drogenpolizei im Ausland gewesen.
Im Januar vergangenen Jahres forderte der damalige stellvertretende Ministerpräsident der Türkei, Recep Akdag, in einem Gespräch mit dem Nachrichtensender NTV die Regierungen der Niederlande, Belgien, Österreich und Polen auf, entschiedener gegen Drogenproduktion und -handel in ihren Ländern vorzugehen.
„Die Substanz, die unsere Jugendlichen, die auf der Straße landen, verwenden, wird in den Niederlanden, Belgien oder Österreich und teilweise in Polen hergestellt. Ihre Notlage ist regelmäßig in den Medien zu sehen“, so der türkische Politiker. „Bitte verhindern Sie, dass dieses Gift in Ihren Ländern hergestellt wird“, sagte Akdag.
Die in der Türkei beschlagnahmten Ecstasy-Tabletten machten etwa 60 Prozent der Gesamtmenge der in Europa konfiszierten Pillen aus. “Das heißt, dass unser Land sowohl ein Ziel- als auch ein Transitland darstellt”, so Cetin Oktay Kaldirim im Namen des Innenministeriums. Kaldirim betonte, wie wichtig eine Zusammenarbeit mit anderen internationalen Sicherheitsbehörden, die ebenfalls die Drogenkriminalität bekämpfen, sei. Auch Nichtregierungsorganisationen mahnte er zur Kooperation mit offiziellen Stellen an.
Illegale Drogen seien eines der größten Probleme des Jahrhunderts, betonte Kaldirim. Auch beim Antiterror-Kampf sei das Vorgehen gegen internationale Drogenbanden von äußerster Wichtigkeit. Die international als Terrororganisation eingestufte PKK etwa verdiene seit 1980 mit dem Drogenhandel jährlich über 500 Millionen US-Dollar. Drogenschmuggel sei die Hauptquelle der PKK für ihre Terrorfinanzierung, so in einem vom Ministerium veröffentlichten Bericht.
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