Paris (nex) – In einem Interview mit dem französischen TV-Sender BFMTV, haben Vertreter der Gelben Westen „kurdische Gruppen“ für die Gewaltexzesse am 1. Dezember auf der Champs Élysées in Paris verantwortlich gemacht.
Anaïs Kuhn, die mit zwei weiteren Vertretern der Bewegung vom TV-Sender eingeladen wurde, sagte am Mittwochabend, dass „linksextreme kurdische“ Gruppen und französische Rechte für die Eskalation der Gewalt zuständig seien. Die französische Tageszeitung La Parisienne berichtete bereits am Donnerstag darüber.
„Was am Arc de Triomphe geschah, kam nicht von den Gelben Westen. […] Nur in den internationalen Medien reden wir darüber. Wir haben kurdische Partisanen zu diesen Demonstrationen eingeladen“, sagte Kuhn. Die Parolen, die am Arc de Triomphe de l’Étoile in der vergangenen Woche geschmiert wurden, würden der ausländischen kurdischen TKP/ML gehören, erklärte Kuhn weiter.
https://twitter.com/AltDogann/status/1070443577979875329
Auch der französische Islamwissenschaftler Romain Caillet erwähnte in einem Tweet die Teilhabe linksextremistischer Gruppen aus der Türkei an der Gewalt bei den Demonstrationen in Frankreich. Laut Romain Caillet, sind Mitglieder der linksextremistischen TKP-ML unmittelbar an der Gewalt und der Zerstörung von Paris beteiligt. Allerdings betonte Caillet, dass diese Gruppen nicht nur aus Kurden bestünden, sondern international gemischt wären.
https://twitter.com/RomainCaillet/status/1068910783852134404
https://twitter.com/RomainCaillet/status/1068910783852134404
Linksextreme Terrororganisation will sich aktiv an den Demos in Frankreich beteiligen
Tatsächlich hat die TKP/ML zusammen mit der TIKKO in Europa, wie die PKK zuvor, ihre Deckung aufgegeben und will sich laut eigener Aussage aktiv an der Seite der „Gelben Westen“ an den Demonstrationen in Frankreich beteiligen.
Sie erklären in einem Video in französischer Sprache, dass sie die „Gelben Westen“ in Frankreich im Kampf „gegen den französischen und europäischen Kapitalismus und für den Internationalismus“ unterstützen werden.
Vom Verfassungsschutz beobachtet
Die deutschen Ableger der TKP/ML werden vom Verfassungsschutz beobachtet. Die Zahl der Anhänger beider Gruppierungen werden in Deutschland auf insgesamt 1.300 (Stand 2016) geschätzt.
Verschiedene linksextreme Gruppierungen aus der Türkei unterhalten laut dem Verfassungsschutz Tarnorganisationen in Deutschland. Die deutsche Bundesregierung schätzt TKP/ML als linksextremistische terroristische Vereinigung ein. Ankara beschuldigt den militanten Flügel der TKP/MP, die „Tikko“, seit 2007 gemeinsam mit der Terrororganisation PKK mehrere Anschläge verübt zu haben.
Tikko betreibe mit der PKK zudem ein militärisches Ausbildungslager im Irak. Die Türkei wirft der deutschen Regierung immer wieder vor, diese Gruppen in Deutschland frei agieren zu lassen. Zehntausende gewaltbereite Extremisten könnten seit Jahren ungestört von Polizei und Behörden Gelder eintreiben und sich in Vereinen organisieren, so der Vorwurf.
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan warnte, dass „[…] die Schlange, die ihr füttert, euch eines Tages beißen“ werde.
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– Düsseldorf –
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Die hohe Gewaltbereitschaft der Teilnehmer bei PKK-Demos lässt die anfänglichen Sympathien für die in Deutschland seit 1994 verbotenen Terrororganisation in der Bevölkerung stark sinken. In den sozialen Netzwerken verurteilen immer mehr Menschen die Aktionen, und in den Kommentaren machen sich Zorn und Unmut bemerkbar.