Start Panorama Kriminalität Erdogan-Besuch LKA-Beamte nutzen NSU-Terrorist Uwe Böhnhardt als Decknamen

Erdogan-Besuch
LKA-Beamte nutzen NSU-Terrorist Uwe Böhnhardt als Decknamen

Zwei Beamte des sächsischen Spezialeinsatzkommandos (SEK) haben vor ihrem Einsatz in Berlin den Namen des NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt als Decknamen verwendet. Die beiden SEK-Beamten waren anlässlich des Staatsbesuchs des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im Dienst. 

NSU-Mitglieder Uwe Böhnhardt (l) und Uwe Mundlos. (Foto. Screenshot)
Teilen

Berlin (nex) – Zwei Beamte des sächsischen Spezialeinsatzkommandos (SEK) haben vor ihrem Einsatz in Berlin den Namen des NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt als Decknamen verwendet. Die beiden SEK-Beamten waren anlässlich des Staatsbesuchs des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im Dienst.

Wie das Dresdener Landeskriminalamt mitteilte, sei in einer Liste der Name des Mitglieds der NSU-Terrorgruppe aufgetaucht.

Es sei noch unklar inwiefern der zweite Beamte involviert war. Gegen die beiden Polizisten sei ein Disziplinarverfahren mit dem Ziel, sie aus dem Dienst zu entfernen, eingeleitet worden.

Wie das LKA-Dresden weiter mitteilte, wurde ihnen ab sofort die Ausübung der Dienstgeschäfte untersagt.

„Das Verhalten der Beamten ist vollständig inakzeptabel, im höchsten Maße verantwortungslos und an „Dummheit“ kaum zu überbieten. Es ist geeignet, die ansonsten gute Arbeit und das Ansehen meiner Beamten und der gesamten sächsischen Polizei nachhaltig zu schädigen. Das ist nicht hinnehmbar! Bereits die Eintragung des Namens eines Täters der NSU-Morde in eine Liste mit dienstlichen Angaben und im Rahmen eines dienstlichen Anlasses ist abscheulich und stellt für die Opfer und deren Angehörige eine Missachtung höchsten Maßes dar. Dafür möchte ich mich ausdrücklich bei den Betroffenen entschuldigen“, so Petric Kleine, Präsident des LKA Sachsen in der Mitteilung.

Auch interessant

Neunter Todesfall im NSU-Komplex: Das große Sterben geht weiter