CHP-Kandidat Ince droht den USA: Gülen oder İncirlik
Von Thomas Bernhard
Nach dem amtierenden türkischen Staatsprasidenten Recep Tayyip Erdoğan hat auch der Kanidat der oppositionellen CHP für das Präsidentenamt, Muharrem Ince, von den USA die Auslieferung von FETÖ-Führer Fetullah Gülen an die Türkei gefordert.
Sollten die Vereinigten Staaten Gülen nicht noch in diesem Jahr ausliefern, will die CHP im Fall einer Regierungsbeteiligung den internationalen Teil des Luftwaffenstützpunkts im türkischen İncirlik schließen sowie die dort stationierten Soldaten der „United States Air Force“ zurückschicken.
„Wenn ihr ihn nicht ausliefert, werden wir Incirlik schließen und die US-Soldaten zum 24. Dezember 2018 nach Hause schicken, so dass sie Weihnachten mit ihren Familien feiern können“, sagte der CHP-Kandidat am Mittwochabend in einem Interview mit dem US-Sender „Fox“.
Der Luftwaffenstützpunkt Incirlik (İncirlik Hava Üssü) ist ein im Süden der Türkei in der Region Adana gelegener Militärstützpunkt im Eigentum der türkischen Luftstreitkräfte. Größter Nutzer ist aber seit der Errichtung die United States Air Force, die hier nach dem 11. September 2001 ihr wichtigstes Drehkreuz zur Versorgung der US-Streitkräfte im Irak und in Afghanistan eingerichtet hat.
Der Führer der sogenannten Gülen-Bewegung (FETÖ) Fetullah Gülen und die Angehörigen der Organisation waren mutmaßlich an der Vorbereitung und Organisation sowie Durchführung des versuchten Militärputsches vom 15. Juli 2016 in der Türkei beteiligt.
Der Putschversuch war seinerzeit von Millionen türkischen Bürgern und loyalen Sicherheitskräften verhindert worden. 249 Menschen, hauptsächlich Zivilisten, wurden von den Putschisten getötet, während mehr als 2.000 Menschen verletzt wurden. Gülen lebt seit März 1999 in den USA.
Mehrfach hatte die türkische Justiz durchaus stichhaltige Beweise für die Verstrickung der FETÖ in die Vorbereitung und Durchführung des
Putschversuchs, die zuvor erfolgte Unterwanderung bestimmter Teile der türkischen Staatsverwaltung und der Justiz sowie des Militärs der Türkei vorgelegt.
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– Fakenews –
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