Istanbul (nex) – Ein namentlich nicht genanntes deutsches Unternehmen habe Interesse am Erwerb von zwei türkischen Bauunternehmen gezeigt. Wie die türkische Tageszeitung Hürriyet berichtet, handele es sich bei den Unternehmen um Dumankaya und Fi Yapi.
Diese wurden nach dem vereitelten Putschversuch im Sommer 2016 aufgrund mutmaßlicher Verbindungen zu dem in den USA im Exil lebenden Prediger Fethullah Gülen beschlagnahmt und befinden sich seitdem unter der Verwaltung eines Staatsfonds.
Muhiddin Gülal, Präsident des Türkischen Sparkassen- und Versicherungsfonds (TMSF), sagte gegenüber der Hürriyet, dass mit dem deutschen Unternehmen eine Geheimhaltungsvereinbarung unterschrieben worden sei und fügte hinzu, dass das Unternehmen „ernsthaftes Interesse“ an der Übernahme habe, ohne nähere Angaben zu machen.
Etwa 985 Unternehmen mit mutmaßlichen Verbindungen zur sogenannten FETÖ seien momentan unter der Kontrolle des Staatsfonds. Diese Unternehmen verfügten über Vermögenswerte im Wert von fast 50 Milliarden Türkischer Lira (12,7 Milliarden Dollar) und beschäftigten fast 48.000 Mitarbeiter.
Die türkische Regierung beschuldigt Gülen, für den Putschversuch am 15. Juli 2016 verantwortlich zu sein, im Zuge dessen am Staatsstreich beteiligte Soldaten Panzer und Kampfjets unter ihre Kontrolle gebracht, das Parlamentsgebäude bombardiert und versucht haben, den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan zu entführen oder zu töten. 248 Menschen kamen in der Putschnacht gewaltsam ums Leben, fast 2.200 wurden verletzt.
Dem Prediger wird des Weiteren vorgeworfen, mit der Gründung eines Parallelstaates seit Jahren für den Sturz der Regierung mithilfe seiner Unterstützer zu kämpfen, die den türkischen Staat vor allem in den Bereichen Militär, Polizei und Justiz infiltriert hätten.