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Türkei: Deutsche Reisebuchungen für Sommer um 70 Prozent gestiegen

"Nach zwei Jahren des Rückgangs ist die Türkei wieder ein beliebtes Reiseziel für deutsche Urlauber geworden, mit einem Buchungsplus von 70 Prozent zu Beginn der Saison", sagte der deutsche Reiseveranstalter TUI in einer Pressemitteilung.

(Archivfoto: AA)
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Von Thomas Bernhard

Im Jahr 2016 geriet die Qualitätsmarke ‚Urlaub in der Türkei‘ durch verschiedene Probleme wie beispielsweise dem niedergeschlagenen Putschversuchs und Terroranschläge in die Krise. Gab bereits die Saison 2017 wieder Grund zur Hoffnung, könnte das laufende Jahr, zumindest hinsichtlich der Gästezahl, diese Krise zu Ende gehen. Auch die Deutschen, vor allem Familien mit Kindern, kommen wieder in die Türkei. Die Hotels an der türkischen Riviera stellen für die im April beginnende Saison vermehrt ein.

Gegenwärtig ist es an der türkischen Riviera nicht gerade überfüllt und die
Strände sind leer, sowie die meisten Hotels geschlossen. Aber, das ist kein Wunder, auch wenn es hier mit durchschnittlichen 15° am Tag weitaus angenehmer ist, als in Deutschland, die Saison beginnt zumeist erst im April eines Jahres.

Und doch ist man nicht nur in der Provinzhauptstadt Antalya, sondern auch in den Urlaubsregionen drum herum, guten Mutes, was die Saison 2018 angeht. Erwartet man doch in der Region in diesem Jahr einen Anstieg der Touristen-Zahl auf über 14 Millionen. Auch der Anteil deutscher Urlauber dürfte, ausgehend von einem sehr starken Ansteigen der Zahl der so genannten Frühbucher in Deutschland, wieder ebenso stark ansteigen. Besonders deutsche Familien mit Kindern haben sich schon jetzt für einen Türkei-Urlaub in 2018 entschieden und Diesen fest gebucht.

Besonders im vergangenen Dezember und jetzt im Januar können die internationalen Touristik-Unternehmen förmlich einen Run der Frühbucher auf Urlaub an der türkischen Riviera verzeichnen. Und auch die dortigen Hotels reagieren bereits und stellen überproportional Personal ein.

Wie Europas größter Reiseveranstalter TUI am vergangenen Mittwoch mitteilte seien Buchungen für den kommenden Sommer im Vergleich zum Vorjahr um 70 Prozent gestiegen.

„Nach zwei Jahren des Rückgangs ist die Türkei wieder ein beliebtes Reiseziel für deutsche Urlauber geworden, mit einem Buchungsplus von 70 Prozent zu Beginn der Saison“, sagte der deutsche Reiseveranstalter in einer Pressemitteilung.

Der TUI-Konzern kündigte Hunderte von zusätzlichen Flügen nach Antalya, dem beliebtesten Reiseziel der Türkei, an und fügte fast 100.000 Sitzplätze aus den deutschen Städten Hamburg, Hannover, Frankfurt, Leipzig, Düsseldorf, Köln, Nürnberg, München und Stuttgart hinzu.

Bereits 2017 stiegen die Zahlen der Buchungen, besonders aus Russland, aber auch aus Deutschland, wieder an und das obwohl Kreise der deutschen Politik aus verschiedenen Gründen das Gegenteil erwirken wollte. 2017 allerdings wurde dieser Anstieg, besonders am deutschen Markt, über vermehrte Buchungen der Türkei über Last Minute-Angebote zu besonders günstigen Preiskonditionen erreicht. Beim mittelständischen Touri-Unternehmen Bentour, mit Sitz in der Schweiz, gab es beispielsweise, wie bei vielen Anderen auch, 2016 eine Woche Antalya für 350 Euro all inklusive.

Bentour-Geschäftsführer Deniz Ugur in einem aktuellen Beitrag der deutschen ARD:“Diese Preise sind natürlich nicht stellvertretend für die Preise, die eigentlich gebraucht werden, um alle Leistungsträger ordentlich zu bezahlen. Richtig ist, dass ein Flug im Minimum 200 bis 250 Euro im Einkauf kostet. Zusätzlich kosten gute Hotels pro Woche auch pro Person mindestens 300 bis 500 Euro im Einkauf. Dazu kommen noch Transferleistungen usw.“ Preise von 350 Euro pro Reise hätten den wahren Kosten also nicht entsprochen.

Wie die Niedrigpreise trotzdem möglich waren, erklärt Alaattin Özyürek von der halbstaatlichen Entwicklungsagentur WDMA in Antalya: „Die Regierung hat zwar nicht die Hotels direkt unterstützt, aber die Fluggesellschaften und die Reiseveranstalter. Da hilft sie indirekt. „Keines der 2500 Hotels in Antalya habe schließen müssen, sagt er. Aber natürlich wurden damals Mitarbeiter entlassen. Jetzt sollen sogar noch zusätzliche Leute eingestellt werden.

Nun sind „die Erwartungen an das Jahr 2018 sehr hoch“, allein schon wegen der Frühbuchungen. So manches der Touristik-Unternehmen vermeldet jüngst da sogar einen Anstieg zu Jüngsten des Türkei-Urlaubs un über 200%. Auch deutsche Touristen buchen wieder die Türkei, wurde es doch an anderen Urlaubszielen sehr voll und teuer. Eine Familie bezahlte vergangenen Sommer für zehn Tage Spanien im Durchschnitt gut 5000 Euro, in der Türkei waren es 3000 Euro.

Außerdem gab es in den vergangenen Monaten keine Anschläge mehr. Und für etwaige und reale innenpolitische Probleme in den Urlaubsländern interessieren sich Pauschalurlauber, auch aus Deutschland, sofern das Thema Sicherheit nicht direkt tangiert ist, selten. Da sind eben eher, neben dem Preis, Themen wie Service, Atmosphäre, Wetter und Ähnliches maß- und ausschlaggebend.

Und gerade da, in der Summe dieser Gründe ist die gastfreundliche Türkei ohnehin führend. Das wissen nicht nur dortige Stammgäste und die Familien; mit und ohne Kinder.