Pristina (nex) – Der frühere serbische Staatssekretär und hochrangige Vertreter der serbischen Minderheit, Oliver Ivanovic, wurde heute im Kosovo erschossen. Das teilte ein Sprecher seiner Partei mit.
Demnach sei er kurz nach acht Uhr nahe der Parteizentrale aus einem Auto heraus erschossen worden und später im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Laut seinem Anwalt wurde er von mehreren Kugeln in den Oberkörper und Rücken getroffen.
Wie das Nachrichtenportal „Balkan Inside“ berichtet, wurde im Norden der Stadt Zvečan ein ausgebranntes Auto gefunden, bei dem es sich um das Fahrzeug der Täter handeln soll.
„Dies ist ein krimineller und terroristischer Akt, der bestraft werden muss und wird“, sagte Marko Djuric, Leiter des Büros der serbischen Regierung für Kosovo und Metochien gegenüber Medien.
Der serbische Präsident Aleksandar Vucic bezeichnete den Mord als „Terrorakt“.
„Dies ist ein terroristischer Akt […] und unsere Haltung gegenüber diesem Akt wird dem entsprechen“, sagte Vucic auf einer Pressekonferenz nach einer Sondersitzung des Rates für nationale Sicherheit.
Ivanović war serbischer Staatssekretär und Vertreter der serbischen Minderheit in der ehemaligen serbischen Provinz Kosovo. Das Kosovo erklärte 2008 ihre Unabhängigkeit.
Im Jahre 2015 wurde Ivanović von einem Gericht im Kosovo zu einer neunjährigen Haftstrafe verurteilt. Ihm wurde vorgeworfen, im Jahr 1999 Morde an Albanern in Mitrovica in Auftrag gegeben zu haben. Das Urteil gegen ihn wurde später aufgehoben.
Der Mord droht die ethnischen Spannungen in der Region zu verschärfen.
Die kosovarische Regierung verurteilte den Anschlag auf Ivanović. „Gewalt ist inakzeptabel“, hieß es in einer Stellungnahme.