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Operation Olivenzweig: Türkische Truppen erreichen Afrin

Bodentruppen der türkischen Streitkräfte sind in die syrische Region um Afrin vorgedrungen. Vorausgegangen waren mehrfache Gewalttaten der Terrorgruppe PYD, dem syrischen Ableger der Terrormiliz PKK, die zivile, wie militärische Gebiete rund um das türkische Kilis von syrischem Gebiet aus beschossen.

(Foto: AA)
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Afrin (nex) – Bodentruppen der türkischen Streitkräfte sind in die syrische Region um Afrin vorgedrungen. Vorausgegangen waren mehrfache Gewalttaten der Terrorgruppe PYD, dem syrischen Ableger der Terrormiliz PKK, die zivile, wie militärische Gebiete rund um das türkische Kilis von syrischem Gebiet aus beschossen.

Ein militärisches Vorgehen gegen die die syrische Stadt kontrollierende und von der Terrormiliz PYD dominierte „Einheiten der Syrischen Demokratischen Kräfte“ (SDF) war seitens Ankaras schon seit Jahren angekündigt worden. Nach der amerikanischen Ankündigung, man werde in Nordsyrien eine „grenzschutzähnliche Truppe“ von rund 30.000 Mann ausbilden und stationieren, in der die SDF eine wichtige Rolle spielen werde, zogen die Türken zwar verstärkt Truppen in der türkischen Provinz Hatay zusammen, beließen es jedoch bei der entsprechenden Drohkulisse.

Allerdings machte die türkische Seite mehr als deutlich, dass man nicht länger gewillt sei, die von syrischem Gebiet aus gestarteten terroristischen Gewaltakte der Terrormiliz PYD, die die SDF maßgeblich dominiert, gegen türkische Zivilisten, sowie Angehorige von Polizei und Militär hinzunehmen. Zu oft und zu heftig waren in den türkischen Grenzregionen zu Syrien lebende Menschen, auch syrische Flüchtlinge, immer wieder dem Beschuss des syrischen PKK-Ablegers mit Granaten und Raketen, sowie anderen terroristischen Repressalien ausgesetzt gewesen.

Auch in der nun zu Ende gehenden Woche nahm die Terrormiliz PYD erneut türkisches Gebiet und türkische Menschen „unter Feuer“, besonders verstärkt seit dem vergangenen Freitag. Erst gestern hatten die türkischen Streitkräfte die terroristischen Angriffe der PYD aus Syrien mittels von Panzerhaubitzen auf türkischem Grund abfeuerten Granaten und einem Luftangriff auf PYD-Stellungen rund um Afrin beantwortet.

Nachdem auch in der vergangen Nacht vom Samstag auf den heutigen Sonntag weiterhin, sowohl türkische Zivilisten in der Grenzregion zu Syrien und auch Truppenteile mit Granaten und Raketen seitens der Terroristen von Syrien aus attackiert wurden, rückten Einheiten der türkischen Streitkräfte nunmehr in die Region Afrin ein. Die türkischen Truppenverbände werden dabei von Einheiten der oppositionellen „Freien Syrischen Armee“ (FSA) unterstützt.

Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim sagte nach Angaben der Nachrichtenagentur DHA und dem Sender NTV am Sonntag vor türkischen Journalisten, die Armee habe die Grenze bei Kilis um 11.05 Uhr überschritten. Am Morgen hatte die Nachrichtenagentur Anadolu gemeldet, Kämpfer der FSA seien in das von den PYD kontrollierte Gebiet in der Umgebung von Afrin vorgerückt. Dies wurde von Seiten der Terrormiliz jedoch bestritten und von PYD-Sprecher Süleyman Dschafar wörtlich als „türkische Propaganda und deren Wunschvorstellung“ zurückgewiesen .

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte das Eindringen der FSA zunächst nicht. Allerdings berichteten deren Beobachter von heftigen Kämpfen zwischen „türkischen Truppen“ und Einheiten der SDF-Allianz unter Führung der YPG. Die Kämpfer versuchten nach Afrin vorzurücken, zunächst hätten sie aber PYD/SDF „davon abgehalten“.

Derzeit konzentrieren sich die Kämpfe zwischen den turkischen Truppen und ihren Verbündeten einerseits und Kämpfern der terroristischen PYD andererseits vorallem an den nördlichen und westlichen Rändern von Afrin habe es Kämpfe zwischen YPG und türkischen Soldaten gegeben. Das Dorf Schengal in direkter Nähe zur Grenze ist hingegen von türkischen Truppen vollstandig eingenommen worden.

In Afrin halten sich, internationalen Schätzungen zufolge, ca.10 bis 12.000 Kämpfer des syrischen PKK-Ablegers auf. Zudem leben dort etwa 800 000 Zivilisten, die zum Teil aus anderen Teilen Syriens geflohen sind. Die Befürchtung ist groß, dass sie ins Kreuzfeuer kommen könnten, zumal seitens der terroristischen Kämpfer nicht zum ersten Mal hilfslose Zivilisten als menschliche Schutzschilde mißbraucht würden. Inzwischen haben türkische Truppen, Berichten zu Folge, mehrere Grenzübergänge für zivile Personen geöffnet, die vor den Gefechten fliehen.

Thomas Bernhard

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