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Türkische TV-Serien weltweit auf Platz zwei

Türkische TV-Serien haben sich in den vergangenen Jahren zu einem der lukrativsten Exportgüter der Türkei entwickelt und haben noch dazu den Nebeneffekt, dass das Interesse der Touristen, das Land zu besuchen, geweckt wird.

Engin Altan Düzyatan (Foto: AA)
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Ankara (nex) – Türkische TV-Serien haben sich in den vergangenen Jahren zu einem der lukrativsten Exportgüter der Türkei entwickelt und haben noch dazu den Nebeneffekt, dass das Interesse der Touristen, das Land zu besuchen, geweckt wird. Nach Angaben des türkischen Ministeriums für Kultur und Tourismus ist die Türkei nach den USA die zweitgrößte Exporteurin von TV-Serien.

„Beim Export von TV-Serien befindet sich die Türkei nach den USA weltweit auf dem zweiten Platz“, sagte Kultur- und Tourismusminister Numan Kurtulmus vor dem Planungs- und Haushaltsausschuss des türkischen Parlaments am Freitag und fügte hinzu, dass dem weltweiten Export türkischer TV-Serien nun große Bedeutung beigemessen werde. In Europa stünden türkische Serien bereits an erster Stelle, so Kurtulmus.

Türkische TV-Serien wurden erstmals im Jahr 2001 in die Balkanstaaten, den Nahen Osten und nach Lateinamerika exportiert. Ende 2014 lagen die Exportzahlen bei 200 Millionen Dollar und 2015 bereits bei 250 Millionen Dollar.

Im Dezember 2016 wurden türkische TV-Serien erstmals auch beim Asia TV Forum in Singapur beworben.

Bislang wurden etwa 150 türkische Fernsehserien (Stand 2016) ins Ausland verkauft, die von 500 Millionen Zuschauern in 100 Ländern im Nahen Osten und Nordafrika sowie Ost- und Westeuropa verfolgt werden.

Türkische Vornamen in Südamerika

Inspiriert von den sehr beliebten Seifenopern und TV-Serien wenden sich immer mehr Eltern in Chile sogar von den traditionellen lateinamerikanischen Vornamen ab und geben ihren Kindern türkische Namen.

„Es gibt aus jeder Schicht der chilenischen Gesellschaft eine Riesenresonanz auf die türkischen Serien, und Binbir Gece – die erste Serie, die wir ausstrahlten – stellte einen historischen Erfolg mit sehr hohen Einschaltquoten dar“, erklärte Juan Ignacio Vicente vom Mega TV gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu (AA).

Chilenische Familien fühlten sich mittlerweile von den türkischen Serien inspiriert und gäben ihren Neugeborenen Namen wie Elif, Nilüfer, Fatmagül oder Ibrahim.

Nach offiziellen Angaben wurden viele chilenische Mädchen, die im vergangenen Jahr zur Welt kamen, Elif genannt – ein traditioneller türkischer Vorname. Elif toppte selbst den in Lateinamerika weitverbreiteten Namen Veronica.

„In den letzten Jahren sind in Lateinamerika türkische Schauspieler dank der TV-Serien sehr berühmt geworden“, sagte Vicente und fügte hinzu, dass chilenische Fans Serienstars wie Bergüzar Korel, Halit Ergenc, Cagatay Ulusoy und Kivanc Tatlitug persönlich erleben wollten.

Er sei überrascht, dass die Namen der Charaktere aus den Serien zu einem Teil der chilenischen Kultur geworden seien: „Ich denke, dass die Leute sich mit ihnen identifizieren und sich deshalb diese Charaktere als Vorbilder für ihre Kinder wünschen.“

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Dank Serien: Interesse an türkischer Sprache gestiegen

Seref Ates vom Yunus-Emre-Insitut erklärte gegenüber AA, dass türkische Serien und Filme eine große Wirkung bei der Weiterverbreitung des Interesses an der türkischen Sprache und Kultur im Ausland hätten:

„Dank diesen Serien und Filmen wird der türkische Lebensstil im Ausland vorgestellt. Die Serien haben vor allem in den Balkanstaaten, der arabischen Welt, aber auch in lateinamerikanischen Ländern sowie Russland viele Zuschauer.“

„Es gibt sogar Leute, die Türkisch lernen, um sich die türkischen Serien anschauen zu können“, fügte Ates hinzu.

Historie-Serie “Diriliş Ertuğrul” in über 60 Länder exportiert

Auch die Historie-Serie “Diriliş Ertuğrul” erfreut sich im Ausland hoher Beliebtheit und wurde nach Angaben des Staatsenders TRT in bereits über 60 Länder exportiert.

„Videos der Serie Dirilis Ertugrul stießen bei arabischsprachigen Zuschauern im Internet auf so großes Interesse, dass arabische Sender die Rechte der Serie kaufen mussten,“ so der stellvertretende Generaldirektor des staatlichen TV-Senders TRT, Ibrahim Eren gegenüber Medien.

Der TRT-Vizegeneraldirektor wies auch darauf hin, dass der Sender nach der Premiere von Dirilis Ertugul einen Anstieg der Einschaltquoten verzeichnet habe. Dies habe man der neuen Generation von Historie-Serien mit dem Schwerpunkt Osmanisches Reich zu verdanken, so Eren weiter.

Dirilis spielt im oghusischen Anatolien des 13. Jahrhunderts. Im Zentrum steht das Leben von Ertugrul Gazi, dem Vater von Osman I., der das Osmanische Reich gründete.

Ertugrul war der Anführer des oghusischen Kayi-Stammes. Als er mit seinen 400 Reitern aus Turkmenistan in Anatolien ankommt, um den Seldschuken gegen die Byzantiner zu helfen, löst er eine Kette von Ereignissen aus, die letztlich zur Gründung des Osmanischen Reiches führen. Die Serie gibt einen Einblick in die Gründungsjahre des 700 Jahre währenden Imperiums.

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