Oberhausen (nex/tp) – In der vergangenen Samstagnacht boxte sich der Profi-Boxer Manuel Charr in Oberhausen zum Weltmeister im Schwergewicht. Damit holte Charr nach 85 Jahren wieder einen Titel für Deutschland.
„Deutschland, wir sind Weltmeister“, rief Charr nach dem fulminanten Kampf in das rund 5.000 Zuschauer fassende Publikum im König-Pilsener-Arena und fügte hinzu: „Diesen Titel widme ich Deutschland.“ Mit 115:111, 116:111 und 115:112 Punkten schlug er seinen russischen Rivalen Alexander Ustinow einstimmig nach Punkten.
Manuel Charr alias Mahmoud Omeirat Charr, der aus dem Bürgerkriegsland Syrien geflohen war, nachdem sein Vater im Konflikt getötet wurde, lebt seit 20 Jahren in Deutschland. Einige Tage vor dem Wettkampf hatte Charr laut Medienberichten über seinen Pressesprecher Vedat Alyaz mitteilen lassen, dass er den WBA-Gürtel als Dank dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan überreichen werde, falls er den Wettkampf gewinnt.
„Ich weiß, was es bedeutet, ein Flüchtling zu sein. Ich weiß auch, wie groß die Hilfe Erdogans und seines Landes für die syrischen Flüchtlinge ist. Dafür bin ich sehr dankbar. Für mich ist er der wahre Champion. Deshalb werde ich, falls ich den Titel gewinnen sollte, in die Türkei fliegen und ihm während des Besuchs den Gürtel überreichen“, sagte demnach Alyaz gegenüber der Presse.