Köln (ots) – Das Landesschiedsgericht der AfD hat den ehemaligen Chef des Kreisverbandes Rhein-Sieg, Thomas Matzke, am Montag mit sofortiger Wirkung aus der Partei ausgeschlossen. Das hat eine Sprecherin auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigt.
Es lägen vorsätzliche und erhebliche Verstöße gegen die Ordnung und die Satzung der Partei vor, hieß es. Zu den genauen Gründen wollte sich der Landesverband nicht äußern. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ war einer der Auslöser für den Rauswurf die sogenannte „Sparschweinaffäre“.
Demnach soll Matzke bei zwei Parteiveranstaltungen im November 2015 und Januar 2016 Geld aus einem Sparschwein entwendet haben, das zu Spendenzwecken bei den Teilnehmern herumgereicht worden war. Insgesamt soll es um einen Betrag von mehreren Hundert Euro gehen.
Zum anderen soll er bei einer Veranstaltung mit der stellvertretenden Bundesvorsitzenden Beatrix von Storch zugunsten seiner eigenen Firma Beleuchtung und Akustik abgerechnet haben, obwohl die Technik zur Verfügung gestellt worden war. Außerdem soll er in unangemessenem Ton über Parteifreunde gesprochen haben. Die Vorwürfe der Untreue weist Matzke zurück.
„Das ist eine böswillige Verleumdung“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Hier geht es ausschließlich um Beschädigung.“ Matzke, Mitglied der „Patriotischen Plattform“ und enger Freund des Thüringer Landeschefs Björn Höcke, hat angekündigt Rechtsmittel einzulegen, um am kommenden Wochenende doch noch beim Landesparteitag der AfD im oberbergischen Wiehl teilnehmen zu können.