Ankara (nex) – Die Weltbank gab am gestrigen Mittwoch den Beginn eines internationalen Projekts bekannt: Mehr als 50 Bildungseinrichtungen – vor allem für syrische Flüchtlinge – sollen in den südlichen Provinzen der Türkei gebaut werden.
Das Ziel des von der Europäischen Union finanzierten und von der Weltbank verwalteten Education Infrastructure for Resilience Projects (Verbesserung der Bildungsinfrastruktur zur Erhöhung der Resilienz-Projekt) besteht laut einer Pressemitteilung darin, die Türkei bei der Ausbildung von Syrern unter vorübergehendem Schutz (SuTP) und die sie aufnehmenden Gemeinden zu unterstützen.
Dabei würde die Projektfinanzierung in Höhe von rund 160 Mio. US-Dollar von der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms „Fazilität für Flüchtlinge in der Türkei“ bereitgestellt.
„Die Türkei beherbergt aktuell mehr Flüchtlinge als jedes andere Land, und etwa 3,2 Millionen dieser Flüchtlinge sind Syrer“, sagt Johannes Zutt, Weltbank Country Director für die Türkei, in der Erklärung.
„Auf der Grundlage unserer 25-jährigen Partnerschaft zur Verbesserung des gesamten Katastrophenrisikomanagements und zur Verringerung von Katastrophenrisiken in der Türkei freuen wir uns, dass mit dem Programm „Safe Schools“ (sichere Schulen) in der Türkei syrische Kinder dabei unterstützt werden, wieder zur Schule zurückzukehren“, so Zutt weiter.
Von den weltweit 65 Millionen Flüchtlingen beherbergt die Türkei über drei Millionen, die laut einer Statistik vom vergangenen Jahr vor allem aus Syrien stammen. So soll die Zahl der irakischen Flüchtlinge in der Türkei bei 30,400 liegen.
Pakistan belegt mit 1,4 Millionen Flüchtlingen den zweiten, der Libanon mit einer Million Flüchtlingen den dritten Platz.
In den vergangenen 20 Jahren hat sich nach dem neuen “Global Trends“- Report von UNHCR die Zahl der Zwangsvertriebenen von 33,9 Millionen im Jahr 1997 auf 65,6 im Jahr 2016 verdoppelt. Demnach würden pro Minute 20 Menschen zur Flucht gezwungen.
Lediglich 8 Prozent diese Flüchtlinge leben in den 26 für sie vorgesehenen Camps in der gesamten Türkei. Der Rest ist in Städte gezogen, wo sie sich mit Gelegenheitsjobs durchs Leben schlagen.
Nach den Worten des türkischen Innenministers Süleyman Soylu habe die Türkei für die Beherbergung der Flüchtlinge bislang mehr als 25 Milliarden US-Dollar ausgegeben.