Osnabrück (ots) – Möglicherweise ist auch in einigen Legehennenbetrieben in Deutschland ein mit dem Insektizid Fipronil versetztes Reinigungsmittel eingesetzt worden. Das sagte Friedrich-Otto Ripke vom Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT) auf Anfrage der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
„Der Schwerpunkt liegt aber mit über 100 Risikobetrieben ganz klar in den Niederlanden“, so Vereinsvorsitzender Ripke. Dem Eier-Zertifizierer KAT gehören europaweit 2200 Legehennenbetriebe an, fast jedes Ei in deutschen Supermärkten kommt aus einem KAT-Betrieb. „Wir tun alles, um den zuständigen Behörden bei der schnellen Aufklärung behilflich zu sein“, sagte Ripke.
Legehennenhalter Kunde von fraglichem Unternehmen
Der Verein habe alle Mitgliedsbetriebe aufgefordert sich zu melden, sofern sie Kunden des niederländischen Unternehmens gewesen sind, dass den Wirkstoff in die Ställe gebracht haben soll. Neben etwa 100 Eierproduzenten aus den Niederlanden hätten sich auch „weniger als zehn Betriebe aus Deutschland gemeldet“, so Ripke. Es werde derzeit geprüft, ob eine Verunreinigung der Ställe oder der Eier vorliege. „Den Legehennenhaltern ist absolut kein Vorwurf zu machen. Hier war an anderer Stelle kriminelle Energie im Spiel“, sagte Ripke.
Kritik von Verbraucherschützern
Unterdessen hat der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) die Kommunikation der deutschen Behörden im Fipronil-Eierskandal kritisiert. Vzbv-Lebensmittelreferentin Jutta Jaksche sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“:
„Das Informationswirrwarr von Bundes- und Landesbehörden verunsichert die Verbraucher nur, statt für Klarheit zu sorgen.“ Jaksche verwies darauf, dass Niedersachsen auf ein potenziell akutes Gesundheitsrisiko für Kinder beim Verzehr von Fipronil belastenden Eiern hinweise, Nordrhein-Westfalen aber nicht. „Wir brauchen eine verlässliche Information. Das Bundesinstitut für Risikobewertung sollte Konsumempfehlungen herausgeben und nicht jedes Bundesland selbstständig“, forderte Jaksche.
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