Dortmund (nex) – Eine Familie aus der Stadt Lake Stevens im US-Bundesstaat Washington fordert das FBI auf, den Tod ihres Sohnes aufzuklären. Der junge afroamerikanische Muslim war erhängt im Wald aufgefunden worden. Die Umstände, die zum Tod des jungen Mannes führten, sind noch unklar.
Ben Keita wurde nur 18 Jahre alt. Im November vergangenen Jahres war er als vermisst gemeldet worden. Er war ohne Auto, Brieftasche und Mobiltelefon weggegangen.
Seine Mutter Ibrahima Keita beschreibt Ben Medienberichten zufolge als einen glücklichen, großzügigen Teenager der Pläne für sein Leben geschmiedet habe.
„Er hatte vor, dieses Jahr seinen Abschluss an der Lake Stevens High School zu machen“, erzählt die Mutter und fügt hinzu, dass er danach am Everett Community College habe studieren wollen. Sein Traum sei es gewesen, Arzt zu werden und als Gerichtsmediziner zu arbeiten. „Jetzt sind diese Träume vorbei“, so die Mutter weiter. Berichten zufolge verging mehr als ein Monat, bis Ben Keitas Leiche im Wald in der Nähe seines Viertels aufgefunden wurde.
Zunächst wurde der Fall als Selbstmord behandelt. Der Gerichtsmediziner des Snohomish Countys änderte später jedoch die Klassifikation der Todesursache auf „unbekannt“.
Ibrahima Keita betonte laut Medienberichten, dass ihr Sohn nicht psychisch krank gewesen ist: „Keine Depressionen, keine Angstzustände, kein Nervenzusammenbruch – er war ein sehr junger glücklicher Mann.“
Arsalan Bukhari vom Rat für amerikanisch-islamische Beziehungen (CAIR) in Washington forderte das FBI ebenfalls dazu auf, einzuschreiten und den Fall gründlich zu untersuchen.
Die Bundespolizei hat Medienberichten zufolge in einer Erklärung mitgeteilt, dass sie den Fall Keita überprüfe. Sollte es Anlass dazu geben, werde sie weitere Ermittlungen anstellen.
Während der letzten zwei Jahre sind in den USA Hassverbrechen gegen Muslime deutlich angestiegen. Für das Jahr 2015 – die aktuellsten Daten stammen aus diesem Jahr – stellte das FBI eine Zunahme um 67 Prozent fest.