Hauptstadt (nex) – Medienberichten zufolge hat ein Friseur in der türkischen Hauptstadt Ankara einen exklusiven Haarschnitt entworfen, um seiner Unterstützung für die Einführung des Präsidialsystems nach einem für Anfang April geplanten Referendum Ausdruck zu verleihen.
Das Parlament hatte am vergangenen Wochenende dem Reformpaket, das im politischen System der Türkei zu tiefgreifenden Änderungen führen wird, zugestimmt.
Münür Önkan, seit 34 Jahren Friseur, rasierte seinem Lehrling die Haare am Hinterkopf so ab, dass am Ende der Satz „Devlet için Evet“ („Ja für den Staat“) übrigblieb. Die Menschen in seinem Viertel fänden die Frisur interessant und machten Bilder vom Model, so Özkan.
Aber dies ist nicht sein erster Versuch, eine interessante Frisur zu kreieren. Letztes Jahr hatte er den Satz „Vereitelt den Putschversuch“ sowie drei Halbmonde, das Symbol der Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP), am Hinterkopf seines Azubis rasiert.
Die Frisur beeindruckte selbst den MHP-Chef Devlet Bahceli so sehr, dass er den Lehrling ans Rednerpult im Parlament holte, um allen seinen Haarschnitt zu zeigen.
Das Parlament hat am 21. Januar den Änderungen der Verfassung mit 339 Stimmen zugestimmt – erforderlich wären 330 gewesen. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan muss das Vorhaben noch unterzeichnen. Danach wird die entsprechende Mitteilung im Amtsblatt veröffentlicht. Am ersten Sonntag 60 Tage nach der Bekanntgabe muss das Referendum abgehalten werden, was auf den 2. April schließen lässt.
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