Brüssel (nex) – Ein tschechisches Mitglied des Europäischen Parlaments (EP) hat am gestrigen Sonntag dazu aufgerufen, die Propaganda der Terrorgruppe PKK im Parlamentsgebäude zu verbieten.
Tomas Zdechovsky reagierte auf den Terroranschlag vom vergangenen Samstag in Istanbul, bei dem 44 Menschen ums Leben gekommen sind, mit folgendem Post auf Twitter: „Keine Toleranz mehr für Terroristen stoppt #PKK #isis und verbietet sie im EP.“
https://twitter.com/TomZdechovskyEP/status/807907803205603329
In einem späteren Interview erklärte Zdechovsky, dass der Anschlag in Istanbul nicht anders sei als die Attacken, die in Brüssel und Paris stattgefunden haben. Er fügte hinzu, dass die Religion derer, die bei Terroranschlägen getötet würden, nicht wichtig sei, da Terror unter keinen Umständen unterstützt werden dürfe.
Das EP-Mitglied wies darauf hin, dass das kurdische Volk eine politische Lösung mit der türkischen Regierung suchen sollte und es seine Ziele niemals mit Gewaltpraktiken erreichen werde.
„Ich habe zu dem Verbot aufgerufen, weil die PKK noch immer auf der Terrorliste der Europäischen Union steht und niemand diese Gruppe von der Liste gestrichen hat“, so Zdechovsky weiter.
In Istanbul fanden am vergangenen Samstag zwei Explosionen statt, bei dem 44 Menschen getötet und weitere 155 verletzt worden sind. 13 Verletzte schweben in Lebensgefahr. Die PKK-Splittergruppe TAK (Freiheitsfalken Kurdistan), die für die Selbstmordanschläge der PKK zuständig ist, übernahm die Verantwortung für den Terrorangriff.
Aus Geheimdienstkreisen heißt es, dass einer der mutmaßlichen Selbstmordattentäter aus dem von der PYD kontrollierten Gebiet Syriens in die Türkei eingereist sei.
Die Volksverteidigungseinheiten (YPG), die den militärischen Flügel der PYD darstellen, hatten der Türkei in Videos vom Februar mit Terroranschlägen gedroht und ihr den Krieg erklärt.
Sowohl die PYD als auch die YPG, die in Syrien operieren, sind syrische Ableger der Terrororganisation PKK. Milizen erhalten oft ihr Training in YPG-Gebieten und reisen anschließend in die Türkei ein, um für die TAK oder die PKK, die beide in Verbindung zur PYD/YPG stehen, Anschläge durchzuführen.
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