Urla (nex) – Der Mord am russischen Botschafter Andrej Karlow stellt eine Provokation dar, die die guten russisch-türkischen Beziehungen unterminieren soll, sagte der russische Staatspräsident Wladimir Putin.
Der Vorsitzende des Außenausschusses in der Staatsduma, Leonid Sluzki, gab am gestrigen Montagabend beim Staatssender Rossija-24 bekannt, dass die Ermordung von Andrej Karlow den türkisch-russischen Beziehungen keinen Schaden zufügen werde.
Moskau und Ankara sollten sich nun zügig an die auf ihrer gemeinsamen Agenda stehenden Angelegenheiten machen, so Sluzki. Dazu gehöre auch das heutige Treffen, fügte er hinzu.
Der bedeutende Syriengipfel zwischen der Türkei, Russland und dem Iran begann wie vorgesehen am heutigen Dienstag in Moskau, wobei die Ermordung Karlows einen Schatten auf die Gespräche warf.
Vor dem trilateralen Treffen kamen zunächst der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu und sein russischer Amtskollege unter vier Augen zusammen. Cavusoglu wies darauf hin, dass der Angriff auf den russischen Botschafter zu Ankara ein Angriff auf die türkisch-russischen Beziehungen gewesen sei. Er fügte hinzu, dass das türkische Volk über den Tod des Botschafters genauso erschüttert sei wie das russische.
„Karlow war ein guter Diplomat, er war ein guter Mensch“, sagte der türkische Außenminister und betonte, dass die Täter identifiziert werden müssten. Cavusoglu bestätigte auch, dass ein türkisch-russisches Expertenteam zur Ermittlung des Tatmotivs gebildet würde.
Karlow war am gestrigen Montagabend auf einer Kunstausstellung in der türkischen Hauptstadt mehrmals angeschossen worden. Er erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen.
Der Botschafter war dabei, eine Rede zu halten, als der Angreifer nach Angaben eines zur Tatzeit dort anwesenden Korrespondenten der Nachrichtenagentur Anadolu zunächst in die Luft schoss und anschließend das Feuer auf ihn eröffnete.
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